Kinostart: 24. Juni 2006 Kinostart: 24. Juni 2006: «Mindhunters»

Hamburg/dpa. - Mit «Mindhunters» hat Renny Harlin einen blutigesVerwirrspiel irgendwo zwischen Rätselkrimi, Suspense-Thriller undAction-Spektakel inszeniert. Aus der Begeisterung für den Agatha-Christie-Klassiker «Zehn kleine Negerlein», in dem die Protagonistenfrei nach dem Kinderlied nacheinander sterben, gebaren dieProduzenten die Idee für ihre effektgespickte Adaption.
Die Zutaten lesen sich wie das Rezept zu einer spannenden Story:Sieben FBI-Auszubildende werden auf einer einsamen Insel ausgesetzt,auf der sie einen inszenierten Fall lösen sollen. In einer mitanimierten Puppen gespickten Geisterstadt gibt ihnen ihr Ausbilder(Val Kilmer) letzte Instruktionen, stellt ihnen Detective Jenkins vor(charmant gespielt von der HipHop-Legende LL Cool J) undverschwindet.
Beherzt machen sich die Jung-Profiler daran, ihre Prüfungsaufgabezu lösen, doch aus dem Spiel wird bald bitterer Ernst: Die Männerund Frauen, die gelernt haben, sich in Kriminelle hineinzuversetzenund deren Handlungen zu antizipieren, müssen mit ansehen, wie eineausgeklügelte Was-Passiert-Dann-Maschine den ersten von ihnenniederstreckt. Ohne Fluchtmöglichkeit und Kontakt zur Außenwelt wirddas Eiland zur tödlichen Falle - und der Mörder muss unter ihnensein.
Doch die Mischung aus diesen altgedienten Zutaten erzeugt nichtdie erwünschte Wirkung: Die Charaktere um J. D. Reston (ChristianSlater) sind zu eindimensional, das Drehbuch ist zu verwirrendkonzipiert, um das Publikum zu fesseln. Der Verdacht fällt mal aufdie eine, mal auf den anderen, doch auch Wackelkamera und Zwielichtkönnen nicht über den sehr dünnen roten Faden hinweg täuschen.Spannung bietet bestenfalls die Frage, wie die nächste Personermordet wird, denn die Mordfantasien sind liebevoll inszeniert.