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Kinostart 24. Januar Kinostart 24. Januar: «Das Vermächtnis des geheimen Buches»

Von Gregor Tholl 17.01.2008, 11:49
Benjamin Franklin Gates (Nicolas Cage) steht mit einer rot leuchtenden Bengalfackel in einem Raum, in den in Fontänen Wasser einbricht. Der Film «Das Vermächtnis des geheimen Buches» erzählt die Geschichte von Benjamin Franklin Gates, der erfährt, dass sein eigener Urahne am Anschlag auf Abraham Lincoln beteiligt war. (Foto: dpa)
Benjamin Franklin Gates (Nicolas Cage) steht mit einer rot leuchtenden Bengalfackel in einem Raum, in den in Fontänen Wasser einbricht. Der Film «Das Vermächtnis des geheimen Buches» erzählt die Geschichte von Benjamin Franklin Gates, der erfährt, dass sein eigener Urahne am Anschlag auf Abraham Lincoln beteiligt war. (Foto: dpa) Disney Enterprises

Hamburg/dpa. - Wer Verschwörungstheorien mag, ist hier richtig.Der Film «Das Vermächtnis des geheimen Buches» konfrontiert denZuschauer im Schnelldurchlauf mit einer Fülle von halbwahren undfiktiven Storys und Details. Wieder einmal dient US-Geschichte als Steinbruch für ein rasantes Action-Abenteuer. Nachdem SchatzsucherBen Gates (Nicolas Cage) im Film «Das Vermächtnis der Tempelritter»(2004) noch rund um die Unabhängigkeitserklärung Rätselentschlüsselte, geht es in der Fortsetzung nun um Geschehnisse rundum das tödliche Attentat auf Präsident Abraham Lincoln im Jahr 1865.

Orte der Handlung sind unter anderem Washington und der in solchenFällen unvermeidliche Präsidenten-Fels Mount Rushmore im Staat SouthDakota. Auch Paris und London dienen als Klischee-Kulisse. Regieführte Jon Turteltaub («Cool Runnings», «Während Du schliefst»).

In den USA ging die Rechnung der Disney-Schmiede auf: Dort spielteder Film, der im Original den Titel «National Treasure: Book ofSecrets» trägt, innerhalb von vier Wochen mehr als 187 MillionenDollar ein (127 Millionen Euro).

Als ein zwielichtiger Antiquitätenhändler (Ed Harris) plötzlichmit einer verlorengeglaubten Tagebuchseite des Lincoln-Mörders JohnWilkes Booth auftaucht, findet sich darin auch der Name Thomas Gates.Doch kann, oder besser: darf, das sein? Bens Ururgroßvater einMitverschwörer des Attentats auf Lincoln, den als Sklavenbefreierverehrten «Lieblingspräsidenten» vieler Amerikaner?

Ben sucht die Wahrheit. Dafür muss er unter anderem - natürlichunbemerkt - an die Schreibtische der Queen im Buckingham Palast sowieden des US-Präsidenten im Oval Office des Weißen Hauses. In ihrerAbsurdität sind diese «Büro-Besuche» durchaus amüsant. Doch es kommtnoch besser: Gates «kidnappt» den US-Präsidenten (Bruce Greenwood),um von ihm etwas über das «geheime Buch» zu erfahren. Bei diesem Werkhandelt es sich um das Buch, das auf so ziemlich jede Frage zur US-Historie eine Antwort weiß und das von einem US-Präsidenten zumnächsten weitergegeben wird.

Unterstützt wird Ben Gates bei alledem von seinen aus Teil 1bekannten Mitstreitern, Ex-Freundin Abigail Chase (Diane Kruger) undRiley Poole (Justin Bartha). Auch sein Vater (Jon Voight) und seineMutter, gespielt von Oscar-Preisträgerin Helen Mirren («The Queen»),helfen ihm auf ihre Weise. Die Klasse-Besetzung - erneut spieltHarvey Keitel den FBI-Agenten Sadusky - hilft über manche Schwächedes überdrehten Drehbuchs weg.

Anspruchslos ist das Skript dabei keineswegs. Wenn man dem Werkvon Produzentenmagnat Jerry Bruckheimer («Fluch der Karibik») in denDetails folgen will, muss man sich konzentrieren. Der Held ist dabeizwiespältig wie Drehbuchautorin Marianne Wibberley in den Unterlagenzum Film zugibt. «Ben ist zum Teil ein Streber, aber eben auch coolund edel.» Er sei ein «altmodischer, trotteliger Typ» und doch auch«ikonenhafte Heldenfigur».

Wer Amerika-Pathos und Action mag, wird den gut 125 Minuten langenFilm in «Indiana Jones»-Machart kurzweilig finden und mögen.