Kinostart: 24. April Kinostart: 24. April: «Confessions of a Dangerous Mind»

Hamburg/dpa. - Die Vorgeschichte des Regiedebüts von George Clooney klingt wie ein Kino-Märchen. Der 41-jährige Schauspielstar («Solaris») erzählt: «Jahrelang geisterte das Drehbuch von Charlie Kaufmann durch Hollywood. Ich fand es faszinierend. Doch niemand wagte sich an die Inszenierung. Da musste ich dann selbst ran.» Wenn nicht wahr, dann ist die Geschichte zumindest gut erfunden. Genau das gilt auch für die Handlung von Clooneys Film, «Geständnisse - Confessions of a Dangerous Mind».
Sie beruht auf der bereits vor zwei Jahrzehnten erschienenen, allerdings «nicht autorisierten» Biografie der amerikanischen TV- Legende Chuck Barris. Der Erfinder von Spielshows wie «The Dating Game», der Vorlage für das deutsche «Herzblatt», wird in dem Buch zitiert, er habe in den 60er und 70er Jahren auch als Profikiller für die CIA gearbeitet und 33 Menschen umgebracht.
Wahr oder gelogen? Chuck Barris schweigt. George Clooney sagt dazu: «Ich habe Chuck getroffen. Er ist ein reizender alter Herr. Wir hatten ein tolles Gespräch. Aber ich habe mich einfach nicht getraut, ihn zu fragen, ob er wirklich ein Mörder ist.» Der Film selbst beantwortet die Frage nicht, was der Spannung und der Unterhaltsamkeit aber keinen Abbruch tut.
Sam Rockwell («The Green Mile») spielt Chuck Barris als leicht schmuddeligen Widerling auf Dauer-Egotrip. Der nutzt die Reisen mit den «Dating Game»-Gewinnern für seine blutigen Missionen. Heute in Helsinki, morgen in Ost-Berlin. Die Aufträge dazu erteilt Geheimdienstboss Jim Byrd, den George Clooney selbst spielt. Eine Schlüsselrolle hat die allgegenwärtige Agentin Patricia, die von Julia Roberts mit bissigem Witz interpretiert wird. Alles läuft wie am Schnürchen, bis sich Gevatter Tod zum trauten Trio gesellt.
George Clooney ist ein intelligenter Spionagethriller gelungen, der zugleich als TV-Satire und Konversationskomödie fesselt. Zusätzlich gibt es Schmankerl, wie etwa die großartige Interpretation von Chucks Ehefrau Penny durch Drew Barrymore oder Julia Roberts als rätselhafte Agentenschönheit. Mit Kurzauftritten überraschen Rutger Hauer, Brad Pitt und Matt Damon.
Sam Rockwell hat nun endgültig Star-Status erlangt. Es ist faszinierend, wie er einen Typ Mensch interpretiert, der zugleich Abscheu und Sympathien weckt. Da ist es dann egal, ob die Story wahr oder gelogen ist. George Clooney hat sein Ziel erreicht: «Ich wollte beweisen, dass Unterhaltung intelligent sein kann.»