Kinostart: 23. Juni Kinostart: 23. Juni: «Bin ich sexy?»

Berlin/dpa. - Es ist einekleine Geschichte über das Erwachsenwerden - und ein Seitenhieb aufden zunehmenden Schönheits- und Schlankheitskult.
Vielleicht ist es der bewusste Verzicht auf Seicht-Gewohntes, derdiesen Film so glaubhaft wirken lässt. Heldin Mareike (Marie-LuiseSchramm) ist eben kein hippes Girlie aus einer coolen Großstadt,sondern eine pummelige Göre aus Mannheim. Dass sich hinter ihrerselbstbewussten Fassade und dem frechem Mundwerk ein sensibles,charakterstarkes Mädchen verbirgt, kann selbst ihre Mutter (BirgeSchade) nur ahnen. Voll berufstätig wird sie nach dem Tod ihreszweiten Mannes vom Alltag aufgefressen. Das Geld fehlt an allen Eckenund Enden und dann macht ihr auch noch ein Kaufhaus-Kollege schöneAugen. Ihre Mulitkulti-Patchwork-Familie steht kurz vor dem Kollaps.
Für ihre Älteste wünscht sich Mutter Jutta deshalb möglichstschnell eine Ausbildung zur Verkäuferin. «Du glaubst doch nicht, dassich Omis Riesenschlüpfer andrehe?», blafft Mareike. Sie will lieberein Modeltraining bezahlt haben. «Für das Geld krieg' ich eine neueWaschmaschine», empört sich die Mutter. Und irgendwann wird es auchihr herausrutschen: «Guck Dich doch mal an.»
Mareike kämpft dennoch weiter für ihren Traum, an vielen Fronten:Sie überzeugt eine Modeltrainerin trotz Kleidergröße 38 von ihrenTalent für den Laufsteg. Sie nimmt die bissigen Bemerkungen ihrerMitschülerinnen in Kauf, sie arbeitet auf dem Wochenmarkt, sieverliebt sich. Doch als ihr durch eine Krankheit die Haare ausfallen,verliert Mareike allen Lebensmut, sie denkt an Selbstmord. Doch diegroße Krise bringt die Familie auch wieder näher zusammen. BeiMareike führt es auch zu der Erkenntnis, dass das Äußere nicht dasWichtigste im Leben ist.
Drehbuchautorin Sabine Brodersen hat der 20-jährigenNachwuchsdarstellerin Marie-Luise-Schramm die Mareike-Rolle ganzbewusst auf den Leib geschrieben. Filmstudentin Katinka Feistl sorgtals Jungregisseurin dafür, dass «Bin ich sexy?» auch in denNebenrollen glaubhaft besetzt ist. Ursprünglich als Fernsehspielgeplant, kommt der Film nun in Kinos. Vorschusslorbeeren gibt esschon. «Bin ich sexy» wurde unter anderem für den FörderpreisDeutscher Film nominiert.
(Internet: )dpa vl yybb mh 160131 Jun 05