1. MZ.de
  2. >
  3. Kultur
  4. >
  5. Kinostart 23. Juni: Kinostart 23. Juni: «Bad Teacher»

Kinostart 23. Juni Kinostart 23. Juni: «Bad Teacher»

Von Axel Schock 20.06.2011, 07:46

Berlin/dapd. - Dieser Lehrerin möchte man die eigenen Kinder ganzsicher nicht anvertrauen: Elizabeth Halsey (Cameron Diaz) ist dertitelgebende «Bad Teacher». Ihren Job an der Schule empfindet sieeher als lästig denn als Berufung und er soll lediglich die Zeitüberbrücken, bis sie sich einen Mann mit Geld geangelt hat.Sportlehrer Gettis (Jason Segel), der sich unermüdlich um siebemüht, fällt deshalb aus dem Beuteraster und wird mit verletzendenBemerkungen abserviert. Auch die Arbeit hält Elizabeth Halsey sichsoweit wie möglich vom Hals. Statt zu unterrichten zeigt sieHollywoodstreifen, um ihre Schüler ruhigzustellen, während sie amLehrerpult ihren Kater ausschläft. Kiffen, Saufen, Pöbeln - darinist Elizabeth Halsey eine Meisterin.

Als dann aber mit Scott Delacorte (Popsänger und Diaz-Ex-LoverJustin Timberlake) ein nicht nur junger und charmanter, sondern auchnoch reicher Vertretungslehrer in Erscheinung tritt, wittert sieihre große Chance. Weil die Ex-Frau des Auserkorenen über einestattliche Oberweite verfügt, will Elizabeth den engagiertenJunglehrer mit einem neuen großen Busen für sich gewinnen. Um dieSchönheits-OP zu finanzieren, plündert sie nicht nur dieBenefizkasse ihrer Schüler, sondern will auch die5.000-Dollar-Jahresprämie für die beste Lehrerin ergattern.

Dumm nur, dass auch die ehrgeizige, aber bodenständigere KolleginAmy (Lucy Punch aus «Dinner für Spinner») ein Auge auf Scottgeworden hat und zudem alle Jahre wieder die Schultrophäe erringt.Im Zickenkrieg um Pokal und Scott wird deshalb bald mit hartenBandagen und auch nicht ganz legalen Methoden gekämpft.

Gene Stupnitsky und Lee Eisenberg («Year One - Aller Anfang istschwer») haben alles andere als ein politisch korrektes Drehbuchabgeliefert, und Regisseur Jake Kasdan («Californication») spieltdie schlüpfrigen Tiefschläge gekonnt aus. Mit Fein- undTiefsinnigkeiten wollte man sich ganz offensichtlich nichtaufhalten, sondern derb, deftig und direkt sein.

Während Timberlake als Darsteller so blass bleibt wie seineFigur, kennt Diaz keine Schamgrenze, um Pointen weit unter derGürtellinie anzuschießen. Wie schon in «Verrückt nach Mary» beweistsie ihr komödiantisches Talent. Dass sie es in dieser doch etwasflach und banal geratenen Geschichte ein wenig verschenkt, scheintihr wenig auszumachen. Diaz zielt gnadenlos und mit ganzemKörpereinsatz auf die Lachmuskeln und scheint bei den Dreharbeitensichtlich ihren Spaß gehabt zu haben. Ob es dem Zuschauer im Kinoebenso ergeht, ist einmal mehr eine Frage des Humorverständnisses.