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Kinostart: 21. Mai Kinostart: 21. Mai: «My Bloody Valentine»

Von Wolf von Dewitz 14.05.2009, 11:57
In einer Szene des Film «My Bloody Valentine» flüchtet Sarah (Jaime King) vor einem ominösen Minenarbeiter, der alle zehn Jahre am Valentinstag ein entsetzliches Blutbad in der Bergbau-Stadt Harmony anrichtet. (FOTO: DPA)
In einer Szene des Film «My Bloody Valentine» flüchtet Sarah (Jaime King) vor einem ominösen Minenarbeiter, der alle zehn Jahre am Valentinstag ein entsetzliches Blutbad in der Bergbau-Stadt Harmony anrichtet. (FOTO: DPA) Kinowelt GmbH

Berlin/dpa. - Spitzhacke,Gewehrkugeln, Gliedmaßen und Blutfontänen scheinen nun dem Zuschauerentgegen zu fliegen. Die dritte Dimension war bitter nötig, um die B-Produktion überhaupt ins Kino zu bekommen: In 2-D-Format wäre derStreifen wohl direkt in den Videotheken-Regalen der Kategorie«Horror-Trash» verschwunden. Einige amerikanische Serien-Schauspielersind mit von der Partie, darunter Jensen Ackles («Supernatural») undJaime King («Gary Unmarried»).

Der Slasher-Film ist ein Remake des Low-Budget-Streifens «MyBloody Valentine» aus dem Jahr 1981. Damals erlebte das Horror-Genreeine Blütezeit. Einige der kommerziell erfolgreichen Filme erschienenauch als dreidimensionale Werke, darunter der dritte Teil von«Freitag der Dreizehnte» oder «Der weiße Hai». Die technischenMöglichkeiten waren allerdings noch limitiert, der optische Reizbegrenzt. So brauchte es ein Vierteljahrhundert, bis ein neuer Anlaufgenommen wurde, das Grauen so plastisch wie möglich zu machen.

Die Handlung von «My Bloody Valentine» spielt in der Bergbau-StadtHarmony, in der es alle zehn Jahre am Valentinstag zu entsetzlichenBlutbädern kommt. Ein ominöser Minenarbeiter schlägt seine Spitzhackestatt in erzhaltige Steinwände nun in menschliche Körper. Der Schurkeist in dunkler Kluft und mit lautem Atemmasken-Keuchen eine Art(unter)irdischer Bruder von Darth Vader. Eine halbe HundertschaftLeinwand-Figuren werden binnen 100 Filmminuten zerstückelt.

Voller Genre-Klischees driftet der Streifen in eine Horrorfilm-Satire ab: Stets handeln die Opfer wider den gesundenMenschenverstand, flüchten zum Schauplatz des Grauens statt wegdavon. Ihre absurd-dämlichen Fluchtversuche sind bisweilen eher eineEinladung zum Lachen statt zum Gruseln. Junge Frauen recken ihredurchtrainierten Körper so spärlich bekleidet wie möglich in dieKamera, übersehen auf der Flucht knallrote Alarmknöpfe und setzen alsSchutzmaßnahme vor dem Spitzhacken-schwingenden Täter vor allem auflautes Kreischen. Der cineastische Mehrwert von abgetrenntenGliedmaßen, die nicht nur über die Leinwand, sondern quer durch denKinosaal zu fliegen scheinen, ist nur etwas für wahre Horror-Fans.

Selbst der visuelle Reiz des 3-D-Formates hat Grenzen: DasSchablonenhafte von Menschen, hinter denen sich Explosionen zuFeuersbrünsten entwickeln, kann auch die neueste Technik nichtverhindern.