Kinostart 21. Januar Kinostart 21. Januar: «Same Same But Different»

Hamburg/dpa. - Manche Geschichten sind so unglaublich, dass siewohl nur das Leben selbst schreiben kann. Eine solche wahreGeschichte bringt der norddeutsche Regisseur Detlev Buck («Wir könnenauch anders») mit «Same Same But Different» auf die Leinwand.
Lebensfroher Abenteurer Anfang 20 reist nach Kambodscha, um ineinem exotischen Land ordentlich Spaß zu haben: mit Raketenwerfernrumballern, kiffen, trinken. «We come here to get fucked» erzählt erim pulsierenden Phnom Penh einer jungen Disco-Bekanntschaft. Sienimmt es als Aufforderung und geht mit ihm ins Bett. Da weiß dernaive Ben noch nicht, dass Sreykeo ihre Familie mit Prostitution überdie Runden bringt.
Ben verliebt sich, teilt Sreykeos Leben im Armenviertel, gibt ihrGeld, versucht sie von der Straße zu holen. Er jettet zwischenKambodscha und Deutschland hin und her, im ständigen Bemühen, dieseLiebe allen Widrigkeiten zum Trotz aufrecht zu erhalten. Dann erfährter von Sreykeo via Skype, dass sie HIV positiv ist: «See you nextlife...»
Genau das ist Benjamin Prüfer passiert. Er hat darüber dieReportage «Bis der Tod sie mir wegnimmt» und schließlich denautobiografischen Roman «Wohin du auch gehst» (2007) geschrieben.«Same Same But Different» basiert zwar auf Prüfers Story, doch «dieFilmrealität ist eine andere Realität als die Lebensrealität», so derRegisseur. Weltpremiere war im August beim Filmfestival in Locarno,wo die Kritiker des Branchenblattes «Variety» den Streifen außerhalbdes Hauptwettbewerbs mit dem Piazza Grande Award auszeichneten.
Der 19 Jahre alte Nachwuchsstar David Kross, der bereits mitHollywoodstar Kate Winslet in «Der Vorleser» vor der Kamera lag,spielt die Hauptrolle. Regisseur Buck hatte ihn 2006 für seinvielfach preisgekröntes Jugenddrama «Knallhart» entdeckt. In Buckserstem außerhalb Deutschlands gedrehten Film, der mit teils malerischschönen, teils erschreckenden Bildern aus Asien aufwartet, verkörpertKross überzeugend den zwischen Liebe und Zukunftsangst hin und hergerissenen Ben: Ein junger Mann, der arglos als Backpacker mitseinesgleichen Urlaub machen wollte und unvermutet und unterdramatischen Umständen der Liebe seines Lebens begegnet. Kaumerwachsen muss er sich entscheiden, ob er eine kaum zu überblickendeVerantwortung übernehmen will oder ob ihm sein eigenes Leben, das inDeutschland geordnet ablaufen könnte, wichtiger ist.
«Seit der Filmhochschule will ich einen Film machen, der nichtnur, wie so oft, ein bisschen Liebe beinhaltet, sondern nichts außerLiebe thematisiert», so der sich selbst als hoffnungslosen Romantikeroutende Buck zu seiner Motivation. Eine Liebe mit dramatischvorgegebenem Verfallsdatum - aber mit Hoffnung. Denn im wahren Lebensind Benjamin und Sreykeo seit 2006 verheiratet, leben in Hamburg undSreykeo hat ihre Krankheit medikamentös im Griff. Ein schöneres HappyEnd kann sich ein Drehbuchautor kaum einfallen lassen.