Kinostart: 20. März Kinostart: 20. März: «Dan - Mitten im Leben!»

Hamburg/dpa. - Und so ist es auch bei «Dan - Mitten im Leben!».Trotzdem ist US-Regisseur Peter Hedges eine unterhaltsame, humorvolleund dabei nicht platte Geschichte gelungen.
Zu verdanken hat er das vor allen Dingen seinen Darstellern: SteveCarell («Little Miss Sunshine») verkörpert mit vielFingerspitzengefühl den verwitweten jungen Familienvater undRatgeber-Kolumnisten Dan. Dabei verkneift der Comedy-Superstar sichseinen Brachial-Humor, mit dem er noch als «Jungfrau (40), männlich,sucht» genervt hat. Dan stellt fest, dass Theorie und Praxis imwirklichen Leben oft sehr viel weiter auseinanderliegen, als er esden Lesern seiner Zeitungs-Lebenstipps weismachen will.
Bei einem Solo-Abstecher vom großen alljährlichen Familientreffenauf Rhode Island holt ihn, der nach vier Jahren noch nicht über denTod seiner Frau hinweggekommen ist, die Realität auf geradezuwundervolle Weise ein. In einem Buchladen begegnet er Marie (JulietteBinoche). Beide haben die gleiche intellektuelle Wellenlänge, einenähnlichen Humor und fühlen sich auf Anhieb vom anderen angezogen.Voller Begeisterung schwärmt Dan seiner Sippschaft von dieser Frauvor. Alle - vor allem die von ihm so begluckten Töchter - sindbegeistert, dass Dan endlich sein eigenes (Liebes-)Leben wieder indie Hand nimmt. Da betritt sein attraktiver, jüngerer Bruder Mitch(Dane Cook) den Raum und stellt Dan seine neue große Liebe vor: Esist Marie.
Nun hätten es sich die Filmemacher einfach machen können, indemsie den konkurrierenden Bruder, der auch noch Fitnesstrainer ist, aufeine unsympathische Dumpfbacke reduzieren. Aber Mitch ist ein ganzNetter! Er sieht besser aus und ist fitter als sein älterer Bruder.Ist von zauberhafter Verliebtheit und mit beängstigender Blindheitgeschlagen. So optimistisch, wie offenbar seine bisherigeLebenseinstellung war, gibt er sich auch bei diesem Familientreffen.
Sein bis dato musterhaft lebender Bruder Dan dagegen steht sich -wieder einmal - selbst im Weg. Krampfhaft versucht er seine Gefühlezu unterdrücken, Distanz zu Marie zu schaffen, bemüht sich dabeivergeblich, seinen Bruder, den geläuterten Playboy, ins schlechteLicht zu rücken. Doch all seine Versuche gehen nach hinten los - undführen zu den für eine Komödie wohl unerlässlichen Situationen wieeiner unfreiwilligen gemeinsamen Dusche oder dem Sturz vom Hausdach.Trotzdem schlägt das Herz der Zuschauer(innen) auch für ihn. Zumal somanche anrührende Situation seine Verbissenheit wieder wett macht.
Die Traumfrau der beiden Brüder hat also eine echte Qual der Wahl.Dabei gelingt es der französischen Oscar-Preisträgerin Binoche («Derenglische Patient», «Chocolat», «Caché») als Marie mit ihremnatürlichen Charme nicht nur die Brüder, sondern gleich den ganzenFamilien-Clan für sich einzunehmen. Obwohl in «Dan - Mitten imLeben!» mit Klischees nicht gespart wird, bleibt unterm Strich eineamüsante Geschichte, bei der das gesamte Schauspielensemble bis indie Nebenrollen hinein überzeugt. Das sahen wohl auch die US-amerikanischen Zuschauer so: Kurz nach dem Kinostart im vergangenenHerbst waren die Produktionskosten von 25 Millionen Dollar indoppeltem Umfang wieder eingespielt.