Kinostart 17. März Kinostart 17. März: «Betty Anne Waters»
Berlin/dapd. - Ihr geliebterBruder Kenny (Sam Rockwell) wurde für einen Mord verurteilt, den ernicht begangen hat. Davon ist zumindest Betty überzeugt. VollerEnergie versucht sie, das rechtskräftige Urteil anzufechten undnimmt sogar ein Jurastudium auf. Ihr eigenes Familienleben bleibtdabei auf der Strecke.
18 lange Jahre kämpfte die Arbeiterin Betty Anne Waters für dieFreilassung ihres unschuldig verurteilten Bruders. Das nach dercouragierten US-Amerikanerin benannte Drama von Regisseur TonyGoldwyn («Männerzirkus») basiert somit auf einer wahren Begebenheit.
Nahezu wie im Zeitraffer lässt «Betty Anne Waters» die knapp zweiJahrzehnte des enthusiastisch geführten Kampfes Revue passieren. DerZuschauer erlebt die Umstände der Inhaftierung, Bettys aufwendigesJurastudium, ihr verzweifeltes Anrennen gegen die US- Justiz sowiedas Scheitern ihrer Ehe. Gezeigt wird ein leidenschaftlicher Kampfgegen juristische Windmühlen, der mit Rückblenden angereichert ist,die das enge Verhältnis der beiden Geschwister skizzieren.
Ein angeblicher Mörder und vier starke Frauen
Dass einem bei diesem Flug durch die Jahre nicht schwindeligwird, liegt zuallererst an einer gekonnten Inszenierung. Goldwynlässt den roten Faden der brisanten Geschichte nie aus den Augen.Der Zuschauer behält stets die Orientierung und das Interesse.
«Betty Anne Waters» ist zudem ein Film der starken Frauen. Diezweifache Oscarpreisträgerin Hilary Swank («Million Dollar Baby»)ist in der weiblichen Hauptrolle einmal mehr eine Wucht. Sieverkörpert die Energie der zweifachen Mutter mit glaubhaftemNachdruck.
Darüber hinaus gibt es in den Nebenrollen ein Wiedersehen mit dennahezu vergessen geglaubten Darstellerinnen Minnie Driver, JulietteLewis und Clea DuVall. Während Driver («Ein Mann, ein Mord») im Partder besten Freundin für ein paar auflockernde Momente sorgt, spielenLewis («Natural Born Killers») und DuVall («21 Gramm») zwei Frauen,die den inhaftierten Kenny aufgrund ihrer Aussagen dereinst insGefängnis brachten. Beide Schauspielerinnen beweisen dabei Mut zurHässlichkeit - sowohl innerlich als auch äußerlich.
Sehenswertes Justizdrama voller Leidenschaft
«Betty Anne Waters» klingt zunächst nach einem typischenJustizdrama, wie es das US-Kino geradezu serienmäßig produziert.Inhaltlich mag das sogar stimmen. Das starke weibliche Quartett hebtden Film allerdings von der Masse ab und macht ihn zu einemintensiven und leidenschaftlichen Werk.
(«Betty Anne Waters», Drama, USA 2010, 110 Minuten, FSK: 12,Regie: Tony Goldwyn, Darsteller: Hilary Swank, Sam Rockwell, MinnieDriver, Juliette Lewis u.a.)