Kinostart: 16. November Kinostart: 16. November: «Wo ist Fred?»

Berlin/dpa. - Fred liebt die allein erziehende Mutter Mara (Anja Kling). Dochderen verwöhnter Sohn Linus mag den neuen Papa nicht. Fred muss dasändern. Er will für den Filius in spe den Original-Basketball vonSuperstar Mercurio fangen. Dumm nur, dass der Sportler den Ball nachjedem Spiel politisch korrekt in die Kurve wirft, in der dieBehinderten sitzen. Also bringt Kumpel Alex (Jürgen Vogel) Fred beimnächsten Spiel als stummen Rollstuhlfahrer ins Stadion. Tatsächlichfängt er den Ball. Dabei wird er aber von der Journalistin Celine(Alexandra Maria Lara, «Nackt») gefilmt, die einen Film überbehinderte Basketballfans dreht. Den Ball mit Unterschrift bekommt ererst in einer Woche solange muss Fred den Behinderten spielen.
Produzenten in den USA lehnten das amerikanische Originaldrehbuchzu «Wo ist Fred?» als fragwürdig ab. Die deutsche Version, bearbeitetvon Bora Dagtekin («Türkisch für Anfänger»), tut viel, um densozialpolitischen Sprengstoff zu entschärfen. Die Behinderten, allenvoran Gegenspieler Ronnie (Christoph Maria Herbst), machen sich überFred lustig und nicht umgekehrt. Zu Beginn regt sich Fred überBehinderte auf, am Ende riskiert er Leib und Seele für sie. Je längerder Film dauert, desto politisch korrekter wird er allerdings unddie rasante Klamotte über Behinderte und Nichtbehinderte verliert anFahrt.
Schade auch, dass die Komödie dann zur Liebesgeschichte zwischenFred und Celine mutiert: Die schüchterne junge Frau verliebt sich inFred, weil sie bei dem stummen Rollstuhlfahrer endlich Redefreiheitfindet. Das klingt komisch, wird aber rasch zur herkömmlichen Romanzemit Notlügen, Missverständnissen und Happy End.
So bleibt für die glänzenden Nebendarsteller wenig Platz. Allenvoran Jürgen Vogel, der als Kumpel Alex für den stummen Fredungefragt zum Sprachrohr wird. Vielleicht hätten Produzenten undRegisseur einfach mehr riskieren sollen. Stattdessen bleiben siegleich zwei Mal auf der sicheren Seite: Neben verkrampftenBemühungen, mit dem Thema Behinderung nicht anzuecken,ist der Film übertrieben publikumsgerecht: Wenn schon Schweiger undLara zusammen auf der Leinwand sind, dann haben sie am Ende auchknutschend im Bett zu liegen.