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Kinostart: 16. Dezember Kinostart: 16. Dezember: «Aus der Tiefe des Raumes»

Von Ricarda Schrader 10.12.2004, 18:48
Für den schüchternen Hans Günter (Arndt Schwering-Sohnrey, r) erfüllen sich an einem Tag drei Träume: Sein Tipp-Kick-Männchen (Eckhard Preuß, l) wird plötzlich ein genialer Kicker aus Fleisch und Blut (undatierte Filmszene), er qualifiziert sich für die Tipp-Kick-Meisterschaft und er landet im Schlafzimmer der hübschen Fotografin Marion. Der fleischgewordene Tipp-Kicker hat eine frappierende Ähnlichkeit mit Günter Netzer, dem langhaarigen Fußballgott der 70er Jahre. Regisseur Gil Mehmert inszenierte die skurrile Komödie. (Foto: dpa)
Für den schüchternen Hans Günter (Arndt Schwering-Sohnrey, r) erfüllen sich an einem Tag drei Träume: Sein Tipp-Kick-Männchen (Eckhard Preuß, l) wird plötzlich ein genialer Kicker aus Fleisch und Blut (undatierte Filmszene), er qualifiziert sich für die Tipp-Kick-Meisterschaft und er landet im Schlafzimmer der hübschen Fotografin Marion. Der fleischgewordene Tipp-Kicker hat eine frappierende Ähnlichkeit mit Günter Netzer, dem langhaarigen Fußballgott der 70er Jahre. Regisseur Gil Mehmert inszenierte die skurrile Komödie. (Foto: dpa) timebandits films

Hamburg/dpa. - Noch in der folgenden Nacht wird der unscheinbare Hans-Günter(Arndt Schwering-Sohnrey) unfreiwillig zum Dr. Frankenstein derFußballgeschichte. Die nämlich hat Mehmert in seinem skurrilen Filmneu geschrieben und den Begriff vom Basteln an einer Legende wörtlichgenommen. Langsam und bedächtig, so wie Hans-Günter seine Figurperfektioniert hat, nehmen die Dinge ihren Lauf. Ausgenommen dieAction einer Nacht, die den mechanischen Kicker als Folge einerKettenreaktion zum Wachsen bringt.

Es ist die erste Liebesnacht, die sein Erschaffer mit derFotografin Marion (Mira Bartuschek) verbringt, während sich in ihrerBadewanne ein Gemisch aus Foto- und kosmetischen Chemikalien zusammenbraut. In dieser Suppe wird aus dem Tipp Kick-Männchen ein Mann. Diemutierte Nummer 10 (Eckhard Preuß), auch Junior genannt und mit einerblonden Perücke ausgestattet, gibt sich nicht mehr mit seiner Rolleals Souffleur bei Tipp Kick-Wettkämpfen zufrieden.

Nachdem er im Fernsehen eine lebendige Elf gesehen hat, zieht esihn auf den Rasen. So findet eine Fußballlegende ihren Weg. GilMehmert hat diesen Weg liebevoll nachgezeichnet und die ersten nochein wenig steifen Schritte des technisch ausgefeilten Superschützenmit provinziellem Zeitkolorit der Sechziger unterlegt. Ist der Filmauch nicht so grandios wie seine Idee, als Kuriosum aus der Tiefe desRaums ist er unbedingt sehenswert.