Kinostart: 16. August Kinostart: 16. August: «Die Liebe in mir»
Hamburg/dpa. - Nun wird Sandler, der seit einem Jahrselbst eine kleine Tochter hat, ganz ernst: In Mike Binders «DieLiebe in mir» verkörpert er einen New Yorker Akademiker, den es ausder Bahn geworfen hat, dass Frau, Kinder und Familienhund bei denTerroranschlägen am 11. September 2001 starben. Obwohl das Dramaseelische Probleme manchmal plakativ formuliert und Längen zeigt,beeindrucken Werk und (Haupt-)Darsteller insgesamt dank intensiver,zuweilen humorvoller und letztlich optimistischer Trauerarbeit.
Es ist eine Schattenwelt, in die sich der einstige ErfolgsmenschCharlie zurückgezogen hat: In seiner Wohnhöhle, die er laufendumdekoriert, sieht er Horrorfilme, verweigert den Kontakt zu seinenSchwiegereltern. Mit zotteligen Haaren, heruntergekommener Kleidungund depressiver Körperhaltung fährt er gerade auf seinemmotorisierten Cityroller durch den Big Apple, als ihn sein alterCollege-Freund Alan (Don Cheadle) nach vielen Jahren wiedererkennt.Der wohlhabende Zahnarzt will Charlie helfen, hat jedoch selbstungelöste Probleme mit Eltern, Ehefrau und einer Patientin, die ihnwegen angeblicher sexueller Nötigung anzeigt.
Wie sich die Beziehung der beiden Männer entwickelt, wer wem wieam Ende hilft - davon erzählt Binders Geschichte in ruhigen, sensibelausgeleuchteten und mit viel Popmusik unterlegten Bildern aus einemunsterblichen New York. Natürlich ist es am Ende die Liebe, die alleretten kann. Bis es soweit ist, leisten unter anderem auch JadaPinkett Smith als Alans frustrierte Frau, Liv Tyler als begabte jungePsychiaterin und, in einem kleinen Part, Donald Sutherland alssouveräner Richter ihren Beitrag.
Der 48-jährige Regisseur und Drehbuchautor Binder («An deinerSchulter», 2005, «Man About Town», 2006), der wie Sandler einMultitalent ist und seine Karriere ebenfalls als Stand-Up-Comedianbegann, widmet sich hier einem nationalen Nervenschmerz auf dietypisch amerikanische Weise melodramatischen Mainstream-Kinos - undlässt dabei auch den europäischen Zuschauer nicht unberührt.