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Von ANDRÉ WESCHE 13.08.2012, 08:14
Adam Rodriguez (v.l.n.r.) als Tito, Channing Tatum als Mike und Matt Bomer als Ken in der Komödie «Magic Mike» (FOTO: CONCORDE FILMVERLEIH GMBH/DPA)
Adam Rodriguez (v.l.n.r.) als Tito, Channing Tatum als Mike und Matt Bomer als Ken in der Komödie «Magic Mike» (FOTO: CONCORDE FILMVERLEIH GMBH/DPA) dpa-Film

Berlin/dpa. - Schauspieler Channing Tatum („21 Jump Street“) und Regisseur Steven Soderbergh („Erin Brockovich“) haben bereits bei dem Thriller „Haywire“ zusammengearbeitet. Auch hinter den Kulissen harmonierten der Filmemacher und der Darsteller offensichtlich gut, denn es wurden Pläne für weitere gemeinsame Projekte geschmiedet. Als 18-Jähriger verdiente Tatum seine Brötchen als Stripper. Seine Erfahrungen aus dieser Zeit inspirierte das kreative Duo zur frei erfundenen Geschichte des „Magic Mike“.

Adam (Alex Pettyfer) ist jung und braucht Geld. Der 19-Jährige

hat sich bei seiner Schwester Brooke (Cody Horn) eingenistet und liegt ihr auf der Tasche, weil er einfach keinen Job länger behalten kann. Dann lernt Adam den charismatischen Mike (Channing Tatum) kennen und sein Leben nimmt eine erstaunliche neue Wendung. Mike ist ein Stripper, der sich abends auf der Bühne vor kreischenden Frauen entblättert und damit ziemlich gut verdient. Der Tänzer wittert ein neues Talent und stellt Adam dem Clubbesitzer Dallas (Matthew McConaughey) vor.

Tampa, Florida, ist die inoffizielle Hauptstadt der Stripszene und das „Xquisite“ gilt hier als einer der besten Läden. Und tatsächlich bekommt Adam seine Chance. Nach einem harten Training darf er unter dem Künstlernamen „The Kid“ Frauenblut in Wallung bringen. Mike hingegen hadert zunehmend mit der Scheinwelt, die ihn von seinen eigentlichen Lebenszielen nur ablenkt. Außerdem hat er ein Auge auf Adams Schwester Brooke geworfen, die dem Beruf des Strippers eher skeptisch gegenüber steht.

„Magic Mike“ ist nicht der Gute-Laune-Film, den man nach Ansicht

des Werbematerials wahrscheinlich erwartet. Die Vermarktung der Geschichte als Komödie ist etwas irreführend. Natürlich entbehren die zahlreichen Auftritte dermännlichen Stripper nicht einer großen Komik. Tatum, McConaughey und Co. werfen Eitelkeit und Stolz über Bord und präsentieren im Tanga Waschbrettbäuche und Knack-Pos. Sie stellen beachtliches tänzerisches Talent unter Beweis, das durch eine brillante Choreographie optimal zur Geltung gebracht wird. Aber in dieser Halbwelt ist längst nicht alles eingeölte Haut, was glänzt. Steven Soderbergh zeichnet ein durchaus realistisches Bild der Stripper-Szene. Jenseits der Bühne ist ganz schnell Schluss mit lustig. Ähnlich wie das Drama „DerWrestler“ erlaubt auch „Magic Mike“ tiefe Einblicke in eine Subkultur der zerstörten Träume und der verkrachten Existenzen. Weil Soderbergh aber im Gegensatz zu Darren Aronofsky keine deprimierten, sondern durchaus beschwingte Kinozuschauer in die Nacht entlässt, mauserte sich sein neuer Film in den USA bereits zu einem seiner größten kommerziellen Erfolge.