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Kinostart: 15. Januar Kinostart: 15. Januar: Al Pacino in «Der Einsatz»

Von Andrej Sokolow 11.01.2004, 17:59
Der CIA-Ausbilder Walter Burke (Al Pacino, l.) sitzt im neuen Kinofilm "Der Einsatz" neben dem Computerspezialisten James Clayton (Colin Farrell) auf einer Parkbank (Szenenfoto). Burke wirbt Clayton für den US-Geheimdienst an, doch dieser muss sich vor seiner Einstellung einer langwierigen Ausbildung unterziehen. Nachdem Clayton alle Hürden des Trainingscamps absolviert hat, bietet ihm Burke die Stelle eines nichtoffiziellen Mitarbeiters an, der einen Spion in Reihen der CIA aufspüren soll. Die Behörde vermutet, dass ein "Maulwurf" den hochaktiven Computervirus "Ice 9" trotz strengster Sicherheitsvorkehrungen an sich bringen will. Für den unerfahrenen Clayton beginnt eine Mission als Agent ohne jede Rückendeckung, die schnell lebensgefährlich wird. Starttermin des Thrillers von Roger Donaldson: 15. Januar 2004. (Foto: dpa)
Der CIA-Ausbilder Walter Burke (Al Pacino, l.) sitzt im neuen Kinofilm "Der Einsatz" neben dem Computerspezialisten James Clayton (Colin Farrell) auf einer Parkbank (Szenenfoto). Burke wirbt Clayton für den US-Geheimdienst an, doch dieser muss sich vor seiner Einstellung einer langwierigen Ausbildung unterziehen. Nachdem Clayton alle Hürden des Trainingscamps absolviert hat, bietet ihm Burke die Stelle eines nichtoffiziellen Mitarbeiters an, der einen Spion in Reihen der CIA aufspüren soll. Die Behörde vermutet, dass ein "Maulwurf" den hochaktiven Computervirus "Ice 9" trotz strengster Sicherheitsvorkehrungen an sich bringen will. Für den unerfahrenen Clayton beginnt eine Mission als Agent ohne jede Rückendeckung, die schnell lebensgefährlich wird. Starttermin des Thrillers von Roger Donaldson: 15. Januar 2004. (Foto: dpa) Constantin

Hamburg/dpa. - «Nichts ist wie es scheint.» Mit diesen Worten begrüßt Al Pacino als CIA-Ausbilder den Neuling James Clayton alias Colin Farrell in der Geheimdienstwelt. Und von da an wird das Leben von Farrells Helden im Film «Der Einsatz» zum Albtraum zwischen Lügen und Wahrheit. Ist seine schöne Kollegin Layla, die er bespitzeln soll, wirklich eine feindliche Agentin, oder so unschuldig, wie sie wirkt? Ist ihre Liebe echt? Ist das ganze nur ein letzter Eignungstest? Auf keine der Fragen gibt es eine nachprüfbare Antwort, nur fremde Worte, denen man vertrauen muss - und jeder Fehler kann den Tod bedeuten.

Die Geheimdienstwelt mit ihrem unendlichen Potenzial der Täuschung und dem Konflikt zwischen menschlichen und dienstlichen Loyalitäten faszinierte schon Generationen von Schriftstellern und Filmemachern. So blieb für den «Einsatz» bei verworrenen Geschichten mit doppelter und dreifacher Falltür nicht mehr viel Neuland zu entdecken. Dafür lebt der Film von Gespann aus dem Altmeister Al Pacino und dem 27- jährigen Jungstar Farrell.

Farrells James Clayton ist ein junger Agent am Rande des Nervenzusammenbruchs, der diesem bodenlosen Fall in die Ungewissheit einfach nicht gewachsen ist. Im Gegensatz zu seinen Kollegen in der Ausbildung treibt ihn nicht der Traum von einer Karriere bei der CIA an. Der angehende Software-Experte ist auf verzweifelter Suche nach der Wahrheit über seien Vater, einen Ölmanager, der vor Jahren unter mysteriösen Umständen verschwand. So hat der alte Talentsucher-Fuchs Walter Burke alias Al Pacino den jungen Mann mit einer einzigen Andeutung am Haken, dessen Vater sei in Wirklichkeit ein CIA-Agent gewesen. Und wird für ihn zugleich selbst zur Vaterfigur.

Al Pacino spielt mit eleganter Routine eine Mischung aus exzentrischem Profi und diabolischem Verführungskünstler, der James in eine Versuchung nach der anderen führt. Die «New York Times» machte gar schon ein eigenes Genre aus: «Filme, in denen Al Pacino einen durchgeknallten Mentor spielt». Schließlich gab es schon «Donnie Brasco», «Im Auftrag des Teufels» oder «An jedem verdammten Sonntag».

Farrell, der im vergangenen Jahr ganze fünf Mal in den US-Kinos auftauchte, darunter in Hits wie «Daredevil» oder «S.W.A.T.», lässt sich von seinem großen Partner nicht an die Wand spielen. Die pulsierende Panik des naiven, aufbrausenden James, der an seinen inneren Konflikten zu zerbrechen droht, bekommt bei ihm eine nahezu körperlich spürbare Dimension.

«Einsatz»-Regisseur Roger Donaldson hatte schon immer eine Schwäche für politische Filme. Seinen Durchbruch schaffte er 1987 mit «No Way Out - Es gibt kein Zurück», in dem Kevin Costner als Pentagon-Offizier unter Spionage-Verdacht steht. Danach drehte er noch den Alien-Thriller «Species» und das Vulkan-Abenteuer «Dantes Peak» mit Pierce Brosnan, aber zuletzt brachte er mit «Thirteen Days» wieder ein Polit-Drama über die Kuba-Krise 1962 in die Kinos.

«Der Einsatz» sei «ein menschliches Drama vor dem Hintergrund der CIA», sagt Donaldson. Der Geheimdienst legte von Beginn an Wert auf eine Zusammenarbeit und versorgte die Filmemacher mit Informationen über interne Abläufe und Regeln. Die berühmte Eingangshalle der CIA musste jedoch nur anhand von Dokumentaraufnahmen im Studio nachgebaut werden.