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Kinostart 12. Mai Kinostart 12. Mai: «Senna»

Von Oliver Zimmermann 09.05.2011, 07:45
Das Archivbild zeigt den brasilianischen Formel 1-Pilot Ayrton Senna. Im Mai 1994 beim Großen Preis von San Marino verunglückte Senna tödlich. Die Dokumentation «Senna» beleuchtet das Leben der Legende und zeigt Aufnahmen von Sennas wichtigsten Rennen genauso wie Interviews mit Größen der Formel 1. (FOTO: DPA)
Das Archivbild zeigt den brasilianischen Formel 1-Pilot Ayrton Senna. Im Mai 1994 beim Großen Preis von San Marino verunglückte Senna tödlich. Die Dokumentation «Senna» beleuchtet das Leben der Legende und zeigt Aufnahmen von Sennas wichtigsten Rennen genauso wie Interviews mit Größen der Formel 1. (FOTO: DPA) EPA

Berlin/dapd. - Am 1. Mai 1994 starb der dreimaligeFormel-1-Weltmeister Ayrton Senna da Silva auf der italienischenRennstrecke von Imola. Es war eines der schwärzesten Wochenenden inder Formel 1. Bereits am Vortag war der Österreicher RolandRatzenberger beim Training ums Leben gekommen. Doch erst der Tod desBrasilianers Senna im Alter von 34 Jahren sorgte für eine Zäsur. ImAnschluss wurden die Sicherheitsvorkehrungen an den Strecken und inden Rennboliden massiv erhöht. Seither ist in dieserMotorsportklasse kein Fahrer mehr gestorben.

In seiner Dokumentation «Senna» blickt Regisseur Asif Kapadia aufdie Karriere eines Mannes zurück, der für viele Beobachter derkompletteste Motorsportler aller Zeiten war. Bereits 1984, dem Jahrseines Formel-1-Debüts, ärgerte Senna in einem völlig unterlegenenAuto so renommierte Stars wie Alain Prost. Die Konkurrenz der beidenPiloten entwickelte sich über die Jahre zu einer verbissenenRivalität, die nicht immer nur auf sportlich fairem Wegeausgefochten wurde. Auch davon berichtet Kapadia in seinem Film.

Intimer Einblick in die Formel 1

Der britische Filmemacher wirft dazu einen packenden Blick hinterdie Kulissen der Formel 1, erzählt von politischen Intrigen sowievon der Überheblichkeit mancher Funktionäre. Dabei zeigt seineKamera Bilder aus den Hinterzimmern des Fahrerlagers. Der Zuschauerhat dadurch das Gefühl, direkt bei Teamsitzungen undFahrerbesprechungen dabei zu sein. Derart intim wurde die Formel 1nie zuvor durchleuchtet.

Die Handlung konzentriert sich aber vor allem auf das Duellzwischen Prost, dem französischen Professor, und Senna, demsüdamerikanischen Heißsporn. Die Rollen sind dabei klar verteilt.Auf der einen Seite der analytisch kalkulierende Prost, der sogarhintere Plätze in Kauf nahm, wenn er dadurch an der Spitze derFahrerwertung blieb. Auf der anderen Seite wird Senna alsleidenschaftlicher Motorsportler präsentiert, der nichts andereswollte, als Rennen zu fahren - und zu gewinnen.

Zwtl: Sehenswerte Heldenverehrung

Dass Senna wegen seines kompromisslosen Fahrstils bei seinenF1-Kollegen durchaus gefürchtet war, blendet der Film nahezu aus.Kapadia geht es schließlich um eine reine Heldenverehrung. Erskizziert daher einen sympathischen Lebemann, der wie kein andererum die Poleposition kämpfen konnte und auf nasser Fahrbahn dieKonkurrenz geradezu beherrschte. Senna, der Regengott.

Durch seinen Blick hinter die F1-Kulissen ist der Film allerdingsauch für alle Zuschauer interessant, die sich nicht unbedingt zu denFans des Brasilianers zählen. Daneben sorgen rasanteHelmkamerabilder von diversen Rennstrecken für Abwechslung. Nur beider Bildqualität müssen Abstriche hingenommen werden. DieTechnologie in den Autos steckte zu Sennas Lebzeiten noch in denKinderschuhen. Der positive Gesamteindruck wird durch die vielengestörten und verrauschten Bilder allerdings nicht geschmälert.

«Senna», Dokumentation, Großbritannien 2010, 104 Minuten, FSK:6, Verleih: Universal, Regie: Asif Kapadia, Mit: Ayrton Senna, AlainProst, Frank Williams, Ron Dennis u.a.)