Kinostart 1. März Kinostart 1. März: «Shame»

Halle (Saale)/MZ. - Dieses auf wahren Begebenheiten beruhende Drama um den sich im Gefängnis zu Tode hungernden IRA-Terroristen Bobby Sands rückte zum ersten Mal auch Hauptdarsteller Michael Fassbender in den Fokus der Aufmerksamkeit.
Der in Heidelberg als Sohn einer irischen Mutter und eines deutschen Vaters geborene Schauspieler weiß sich seitdem vor attraktiven Rollenangeboten kaum zu retten. Neben Auftritten in so unterschiedlichen Produktionen wie "Eine dunkle Begierde" als Carl Jung oder als Killersoldat in Quentin Tarantinos "Inglourious Basterds" wird der 34-Jährige im Laufe dieses Jahres noch in einigen viel versprechenden Hollywoodproduktionen wie dem Actionstreifen "Haywire" oder Ridley Scotts "Alien"-Prequel "Prometheus" zu sehen sein. Und zwischendurch fand der gefragte Mime sogar noch die Zeit, im nächsten Film seines Entdeckers Steve McQueen erneut die Hauptrolle zu spielen und wurde für diese Leistung auf den Filmfestspielen in Venedig bereits als bester Schauspieler ausgezeichnet.
Fassbender gibt in "Shame" den in New York lebenden Brandon, der in einer Werbeagentur arbeitet, dort zwar von seinem Boss geschätzt wird, selbst aber nur wenig Erfüllung in diesem Job findet. Vielmehr steckt Brandon all seine Energie in die sehr wahllose Befriedigung seiner Sexsucht durch Pornos, Prostituierte oder One-Night-Stands. Dabei ist es oftmals nur der hektische Blick eines Getriebenen in seinen Augen, der verrät, dass Brandon auf der Suche nach kurzfristiger sexueller Triebabfuhr ist.
So hat sich der Single seinen Alltag rund um die Befriedigung seiner Sucht mehr oder weniger komfortabel eingerichtet. Es gelingt ihm, nach außen hin den Schein eines attraktiven, erfolgreichen Mannes zu wahren, wenngleich dies immer mehr Anstrengungen verlangt und die Fassade langsam Risse bekommt. Als seine etwas lebensuntüchtige Schwester Sissy (Carey Mulligan) überraschend zu ihm in das beengte Zweizimmerappartement zieht, gerät Brandons Leben langsam aus den Fugen.
Nicht zuletzt dank der beeindruckenden Leistung Fassbenders gelingt Regisseur McQueen hier das ergreifende Porträt eines Menschen, der immer nur an das eine denken kann. Dass es dabei um Sexsucht geht, sorgt zwar für einige äußerst explizite und freizügige Bilder, ist aber letztlich fast Nebensache, denn Steve McQueen möchte vielmehr das Schema aufzeigen, nach dem alle Süchte verlaufen: Sie ergreifen Stück für Stück Besitz vom Leben des Anhängigen, um dieses letztlich zu ruinieren.
Shame
Drama, GB 2011, Regie: Steve McQueen
FSK: ab 16 Jahre
Der Film startet u. a. im Lux-PuschKino Halle, Kardinal-Albr.-Str. 6.