Kinostart: 07. August Kinostart: 07. August: «Nicht auflegen»

Hamburg/dpa. - Gerade als das Gespräch beendet ist, klingelt dasTelefon und er greift instinktiv zum Hörer.
In seinem nervenaufreibenden New York-Thriller «Nicht auflegen»lockt der amerikanische Regisseur Joel Schumacher («Batman Forever»,«Falling Down», «Der Klient») seinen Protagonisten in eine tödlicheFalle. Sofern er den Hörer auflegt, droht der anonyme Anrufer, wirder ihn aus einem benachbarten Hochhaus mit einem Präzisionsgewehrerschießen. «Viele Drehbücher in Hollywood wirken wieWiederholungen», sagt der Regisseur. «Doch bei diesem Skript wussteich, dass ich solch einen Film noch nie gesehen habe.»
Zunächst hält der resolute New Yorker den Telefon-Terror für einenalbernen Scherz. Doch der unbekannte Anrufer (Kiefer Sutherland)weiß, dass er regelmäßig diese Telefonzelle aufsucht, da seine Fraudie Handy-Rechnungen kontrolliert. Mit zynischer Stimme verlangt ervon ihm, dass er seine Lügen und Sünden der Öffentlichkeit preisgibt.Als ein paar Prostituierte lautstark gegen dieses Dauergespräch inder öffentlichen Telefonzelle protestieren und ihren Zuhälter zuHilfe holen, wird dieser von dem Erpresser auf offener Straßeerschossen.
Mit Blaulicht fährt ein Einsatzkommando der Polizei vor,um den vermeintlichen Killer zu verhaften. Alarmiert von denSensations-lüsternen Fernseh-Teams, die dieses Ereignis liveübertragen, geraten sowohl seine Frau als auch die Freundin mitten indie Schusslinie. «Die Telefonzelle erwies sich als ein großartigeskinematographisches Element, da sie als gläserner Sarg, Gefängnis undBeichtstuhl zugleich fungiert», schwärmt Schumacher. «Obwohl Farrellkein echtes Geständnis ablegt, steht er emotional plötzlich völlignackt da. Das ist nicht religiös, sondern eher eine Katharsis imSinne des Theaters.»
Mit «Nicht auflegen» liefert Schumacher einen rasant erzählten,visuell innovativen Thriller, der durch den Einsatz von vier Kameraseinen fast dokumentarischen Charakter aufweist. Über verschiedeneSplit-Screens, welche die Ereignisse hautnah aus unterschiedlichenPerspektiven zeigen, wird der Zuschauer unmittelbar in das Gescheheneinbezogen. Der hochmoderne Stil und die ausgefallene Ästhetik diesesFilms wirken jedoch nicht künstlich inszeniert, sondern sindinhaltlich durch die Story vorgegeben. «Wenn in den USA ein größeresVerbrechen passiert, stürzen sich sofort verschiedene Fernseh-Crewsdarauf, um es live zu übertragen», resümiert der Regisseur.