Katharina Schubert sieht das Leben neu
Hürth/dpa. - Die Schauspielerin Katharina Schubert (31), bekannt aus dem Streifen «Shoppen», verkörpert für den Kinofilm «Laura - ob ihr wollt, oder nicht» zurzeit eine todkranke junge Frau.
Die Rolle habe ihr ganz neue Erkenntnisse über die letzten Dinge des Lebens vermittelt, sagte Schubert am Dienstag am Set in den MMC Studios in Hürth bei Köln. «Wenn man weiß, man wird sterben, dann wird man erst mal so richtig lebendig.» Die von ihr dargestellte Laura, die jüngste von vier Schwestern, habe zum Beispiel keine Angst mehr, ihrer Familie unangenehme Dinge zu sagen. Diese Haltung färbe auch auf sie ab: «Ich fange jetzt schon an, das Leben mehr zu leben - obwohl ich keinen Krebs habe.»
Senta Berger (67), die erstmals seit zehn Jahren wieder an einer Kinoproduktion mitwirkt, stellt Lauras Mutter dar. «Sie flüchtet sich in Aktivität, in die Rolle der sorgenden Mutter, weil sie ihre eigenen Gefühle da besser unter Kontrolle halten kann.» Das sei genau das, was die meisten in dieser Situation täten: «Unser erwachsenes Leben ist immer vom Verlust geprägt, aber das wollen wir nicht wahrhaben.»
Der Regisseur Ben Verbong («Das Sams») will die Geschichte, die von der Filmstiftung NRW gefördert wird, als Tragikomödie erzählen. «Ich habe ein Problem mit dieser Betroffenheit - der Film soll witzig sein», sagte er. Da seine Schwester vor einiger Zeit das gleiche mitgemacht habe wie die Hauptfigur des Films, kenne er «die Achterbahnfahrt der Gefühle», die man angesichts des nahenden Todes durchlebe: «Das reicht von großen Ängsten bis hin zu absoluter Blödelei.»
Christiane Paul («Die Welle»), die ebenfalls mitwirkt, betonte jedoch, solche persönlichen Erlebnisse gingen viel tiefer als jede Schauspielerei. Was man selbst mitgemacht habe, könne man nicht nachspielen. Ebenso wenig werde sie in ihrer Rolle davon beeinflusst, dass sie voll ausgebildete Ärztin ist. Das seien zwei völlig getrennte Dinge, sagte die 34-Jährige. Der Film kommt nächstes Jahr in die Kinos.