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Karl-May-Museum Karl-May-Museum: Wertvolle Exponate sind verschwunden

18.03.2004, 13:50

Radebeul/dpa. - Dem Radebeuler Karl-May-Museum sind aus einer Wanderausstellung vier Exponate abhanden gekommen. «Seit dem Abbau der Ausstellung in Siegen im Mai/Juni 2003 fehlen die Wasserpfeife und ein Korrektur-Bleistift», sagte Kustos Hans Grunert und bestätigte damit einen Zeitungsbericht. Der Bibliotheksstuhl Mays und eine Amerikakarte gingen wahrscheinlich beim Transport in das Zwischenlager in Bad Oeyenhausen verloren.

«Die Ausstellung über Leben und Werk von Karl May sowie über Indianer in Amerika tourt seit vier Jahren durch Deutschland und bisher kam nie etwas weg», sagte Grunert. Das Karl-May-Museum hatte die Schätze zusammen mit anderen Erinnerungsstücken an den Vater von Winnetou und Old Shatterhand erst 1994 zurückgekauft. «Die fehlenden Exponate sind unverkäuflich und ich hoffe immer noch, dass irgendwo eine vergessene Kiste steht.»

Der gesamte Verlust sei erst im Oktober vergangenen Jahres offensichtlich geworden, als die Ausstellung nach Radebeul zurückkam. «Die Versicherung hat zwar gezahlt, aber was nützt uns das Geld», sagte Grunert. «Uns fehlen die Stücke in der Schau, besonders die Wasserpfeife war ein Blickfang.» Inzwischen hat das Museum Strafanzeige gestellt.

Einen herben Verlust musste auch Gerhard Fischer aus Röderau bei Riesa einstecken. Er ist Leiter der örtlichen Indianistikgruppe «The Buffalos» und hatte der Wanderausstellung viele gesammelte oder nachgebildete Stücke aus dem Leben der Indianer zur Verfügung gestellt. «Seit Siegen fehlen mir zehn Objekte. Darunter sind ein Pferdebrustschmuck der Krähenindianer, ein besticktes Hemd, Weste und Decke und ein so genannter Kissensattel.» Auch hier zahlte die Versicherung. «Doch das Geld ersetzt mir nicht die Stücke, es waren zum Teil Originale.»