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Justice: Elektro-Clubhits auf den Spuren von Daft Punk

06.08.2007, 11:47

Hamburg/dpa. - Zwei Jahre nachdem das Dance-Duo Justice zum ersten Mal die Tanzflächen zum Überkochen brachte, erscheint nun endlich ein vollständiges Album der Franzosen. Unter dem visuell umgesetzen Titel "Cross" präsentieren Xavier de Rosnay und Gaspard Augé eine Sammlung von catchy Tunes, mit denen Justice in die Fußstapfen so mächtiger Vorbilder wie Daft Punk treten.

Es war mal wieder das Internet, dass dem Erfolg der Newcomer Justice bereits vor einiger Zeit auf die Sprünge half. Die beiden Franzosen hatten einen Remix zum Stück "Never Be Alone Again" der britischen Band Simiam aufgenommen. Unter dem Titel "We Are Your Friends" geisterte der Track bald durch alle möglichen Musik-Weblogs und avancierte schließlich zu einem Dauerbrenner auf den Tanzflächen vom Club bis zur Indiedisco, der von DJ Hells Label Gigolo lizenziert wurde.

Nach diesem ersten Popularitätsschub ernteten Xavier de Rosnay und Gaspard Augé zunächst in erster Linie als DJs und Remixer allerlei Lorbeeren. Das Duo versah Tracks von Künstlern ganz unterschiedlicher Stilrichtungen mit einem neuen Sound, zum Beispiel Franz Ferdinand, Soulwax, Daft Punk, aber auch US-Maistream-Sensationen wie Britney Spears und N.E.R.D. Nebenbei arbeiteten Justice allerdings an ihren eigenen Tracks, die nun endlich, fast drei Jahre nach ihrer allerersten Single "Waters Of Nazareth", auf dem Debütalbum erscheinen.

"Cross" ist eher ein Streifzug durch das bisherige Schaffen von Justice als ein brandneues Album. Die allererste Single findet sich zum Beispiel auf der Tracklist. Verzichtet hat das Duo allerdings auf das Simian-Remake. Stattdessen steht im Zentrum der Platte das ausgezeichnete "D.A.N.C.E.", das ebenfalls mit Hilfe des Internets und eines großartigen und grafisch genialen Video-Clips kürzlich erstaunliche Popularität erlangte.

Obwohl die Tracks des Debüt-Albums über einen längeren Zeitraum entstanden sind, macht "Cross" einen überaus schlüssigen und kompakten Eindruck. Justice kenne zwar so gut wie keine Stil-Grenzen, wenn es um die die Auswahl von Samples, Stilvorlagen und Sounds, generieren daraus aber einen markanten eigenen Sound voller vielfältiger Zitate. Der hat durch Filtereffekte, betonte Mitten und düster-garstige Rock-Elemente einen leicht prolligen, aber eben darum auch mitreißenden Beigeschmack.

Justice bedienen sich in Sachen Samples nicht ausschließlich bei Klassikern und im Mainstream, sondern finden ihre Hooks und Details auch tief im Underground längst vergessener Tage. Die Art und Weise, in der das Duo die Zutaten kombiniert, sorgt trotzdem dafür, dass sofort ein vertrautes Gefühl aufkommt. Die zwei Soundbastler kennen die Tricks aus dem Dance-Pop-Zauberkasten genauso gut wie ihre unüberhörbaren Vorbilder Daft Punk. Was Justice ebenfalls mit den maskierten French-Elektro-Ikonen eint, ist die Tatsache, dass sie geschickt auf einem einzigen Album Dance-Kracher mit kurzem Verfallsdatum neben potenzielle Klassiker stellen.

Wer auf "Cross" nicht mindestens eine Hand voll Lieblingstracks für den Club findet, muss ein Herz und Beine aus Stahl haben. "Cross" taugt wirklich als ausgezeichnete Dance-Platte für den Augenblick und das ausgelassene "D.A.N.C.E." sogar als unverwüstlicher Party-Hit. Den maximalen Spaß bringen Justice allerdings noch immer als Live-Act.

www.myspace.com/justicepourtous

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