Jubiläum Jubiläum: Johannes Heesters geht immer noch auf Tournee

Berlin/dpa. - Da gibt es zum Beispiel eine Fotoausstellung «Schönheit desAlters» im Casino Baden-Baden, einen Gastauftritt bei Carmen Nebelfür die Weihnachtssendung im ZDF, eine Weihnachts-Show» in Dortmundund eine Silvester-Gala in Potsdam. Und im Januar schließt sich danngleich eine Tournee bis Ende April an, auf der er seine Lieder singt,natürlich aus dem «Bettelstudent» («Ich knüpfte manche zarten Bande»)oder auch neuere wie «Erinnerung» und «Gott sei Dank bin ich nichtmehr jung». Zwischendurch erzählt Heesters Geschichten aus einemJahrhundert-Leben.
«In den Schoß ist mir der Erfolg nicht gefallen, ich habe hartgearbeitet», betont der Film- und Theaterschauspieler, derGenerationen als Operettenstar mit Frack, Zylinder und weißemSeidenschal in Erinnerung geblieben ist. «Ich habe wirklich vielerlebt und alles mitgemacht in meinem Leben, sogar den Zirkus. Ichbin durchgekommen und würde alles noch einmal so machen, wenn ichnochmal geboren würde. Es war ein großes Abenteuer.»
Und es soll so schnell auch nicht aufhören. «Es gibt noch immerwas zu tun für Johannes Heesters, und das Publikum genießt es immernoch, das ist ein wunderbares Gefühl», sagt Heesters. Im vergangenenAugust verkörperte er vor dem Kölner Dom an der Seite von BeatriceRichter und Cordula Trantow im «Jedermann» die Rolle Gottes als«Stimme des Herrn».
«Ohne Arbeit würde ich mich langweilen und krank werden. Dannkämen die Wehwehchen und die dunklen Gedanken und die Frage: "Wozubist du denn noch da?" Aber ich habe auch meine wunderbare FrauSimone Rethel, meinen Engel. Wir verstehen uns gut, wir haben keineSkandälchen und noch immer jeden Tag Freude am Leben.»
Und seine Wünsche zum Geburtstag? «Ich danke Gott für jeden Tag,den ich aufstehen kann. Aber ich habe ihn auch gebeten, mich noch einpaar Jahre länger leben zu lassen. Ich darf ja nicht betteln, dasmache ich nicht, aber ich habe ihn darum gebeten. Ich würde mich sehrfreuen.» Den 101. Geburtstag wird er zum Teil im Auto verbringen, aufder Heimfahrt von einer Fernsehaufzeichnung zu seinem Haus amStarnberger See. Da gibt es dann den obligaten Knoblauchschnaps - undzur Feier des Tages vielleicht auch ein Glas Champagner, denn einJohannes Heesters ohne das Champagnerglas - unvorstellbar.