Auf dem Gipfel Johannes Oerding spielt auf dem Brocken ein Exklusivkonzert

Wernigerode - Es fühlte sich an wie eine Klassenfahrt, das exklusive Hörerkonzert von Radio SAW mit Johannes Oerding. Gemeinsam mit den Moderatoren Holger Tapper und Freddy Holzapfel ging es für 250 Fans von Wernigerode aus mit einem Sonderzug der Harzer Schmalspurbahnen dampfend dem Sonnenuntergang in 1141 Metern Höhe entgegen. Bahnfahrt, Sektempfang und ein Buffet vom Brockenwirt - so startet man selten in einen Konzertabend.
Als klar wurde, dass Johannes Oerding sich seinen Weg zur Bühne direkt durch den Goethesaal bahnt, war die Stimmung am Mittwochabend bereits am Kochen. Da, wo sonst die Rockoper „Faust“ regiert, nahm der Wahl-Hamburger seine Fans mit auf eine anderthalbstündige „Reise durch meine Musikevolution“.
Johannes Oerding auf dem Brocken: Ein Abend unter Freunden
Überhaupt: So gute Sicht hat man auf dem Brocken selten. Bei „So schön“ sprang der Sänger spontan vor die erste Reihe, spielte seiner eigenen Band entgegen und textete den Refrain mit lautstarker Unterstützung des Publikums kurzerhand auf „In der Schmalspurbahn“ um. „Wunderbar, wenn man schon beim zweiten Lied den Plan umschmeißt“, kommentierte er lachend. Wer ein Konzert von Johannes Oerding besucht, bekommt wohl selten nur simple Livemusik. Viel mehr fühlte es sich nach einem gemütlichen Abend unter Freunden an. Das ist Teil der Oerding-Musik und bestimmte auch an diesem Abend die Zwiegespräche, die er mit seinen Fans führte.
Für Ulrike Fleischer aus Wittenberg, die ihre Karten bei der Mitteldeutschen Zeitung gewonnen hat, war das „eine einmalige Atmosphäre, so dicht kommt man sicher nicht wieder ran“. Ihre zehnjährige Tochter Ariane konnte insgeheim noch etwas lauter jubeln: „Zum Glück musste Papa heute arbeiten.“ Oerding und seine vierköpfige Band nutzten genau diese Nähe zum Publikum, um etliche Songs aus ihrem kommenden Album „Konturen“ vorzustellen.
Johannes Oerding auf dem Brocken: Begeisterte MZ-Gewinner
Nicht selten waren da auch ernste Töne („Blinde Passagiere“) zu hören. Der Stimmung tat das keinen Abbruch. „Ich bin ja für handgemachte Musik“, erzählt MZ-Gewinner Wolfgang Sturm aus Ermsleben, der mit seiner Frau Ute sowohl Johannes Oerding als auch die Brockenbahn erstmals erlebt hat. „Und die hab’ ich hier in einem toll organisierten Komplettpaket bekommen.“ Dass der Sänger mittendrin auch über die Stühle seiner Zuhörer kletterte und singend durch den Saal tanzte, war für viele wortwörtlich der positive Gipfel auf dem Gipfel.
19.55 Uhr: „Jungs, fünf Minuten haben wir noch!“, feuerte er seine Band für die Zugaben an. Das Publikum war auf Zack, versäumte es nicht, Johannes Oerding immer wieder in die Bahn Richtung Wernigerode einzuladen. Das haben Oerding und Co. aber charmant ausgeschlagen. Dennoch gab es in 90 Minuten Rückfahrt in allen Waggons kaum etwas anderes zu hören als Superlative: „grandios“, „so nahbar“, „klasse Livestimme“, „mit Abstand eines meiner besten Konzerte“. Sabrina und Frank Ellert aus Quedlinburg sahen das genauso.
Zum Abschluss verteilte das SAW-Team signierte Konzertplakate von Oerding. Was wäre eine schöne Klassenfahrt ohne Mitbringsel? (mz)