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Jim Davis Jim Davis: Durch Garfield zum Cartoon-Star

22.07.2010, 06:26
Jim Davis, US-amerikanischer Comiczeichner, mit seiner Comic-Katze Garfield (FOTO: DPA)
Jim Davis, US-amerikanischer Comiczeichner, mit seiner Comic-Katze Garfield (FOTO: DPA) Lehtikuva_Oy

Los Angeles/dpa. - Der dicke Kater Garfield und sein Erfinderhaben einiges gemeinsam. Beide lieben Lasagne und verabscheuenJoggen. Seit über 30 Jahren sind sie ein unzertrennliches Paar. JimDavis war 32 Jahre jung, als seine Zeichenerfindung am 19. Juni 1978zum ersten Mal seine weißen Zähne in einem Zeitungs-Comicstreifenbleckte. Am kommenden Mittwoch (28. Juli) feiert der Cartoonistseinen 65. Geburtstag.

Garfield, so faul und griesgrämig wie eh und je, bringt inzwischen263 Millionen Leser von über 2600 Zeitungen zum Schmunzeln. Er hat esbis in die Seiten des Guinness Buches der Rekorde geschafft. Davis'gezeichnete Katzenphilosophien zählen zu den weltweit meistverbreiteten Comics.

Das erste Buch zeichnete 1980 bereits den Weg vor, den der dickeKater mit dem zotteligen Schwanz nehmen sollte: «Garfield at Large»(Garfield in Groß) gab der Titel vor. Bis heute sind internationalmehr als 130 Millionen Bücher in 26 Sprachen verkauft worden.Natürlich hat es der TV-süchtige Garfield auch selbst zum Fernsehstargeschafft: «Here comes Garfield» (Hier kommt Garfield) wurde 1982ausgestrahlt, zwischen 1988 und 1995 lief «Garfield & Friends» inmehr als 120 Folgen.

Thomas Gottschalk verlieh Garfield beim ersten Kinoauftritt 2004seine Stimme. Der orangefarbene «Garfield»-Kater wurde im Computererzeugt, Breckin Meyer spielt sein trotteliges Herrchen Jon Arbuckle,Jennifer Love Hewitt eine hübsche Tierärztin. «Garfield 2» kam 2006in die Kinos.

Davis hat sich die Katervorlage im elterlichen Haus besorgt: Aufeiner kleinen Rinderfarm im US-Staat Indiana war er mit zahllosenKatzen aufgewachsen. Weil er als Kind an Asthma litt, verbrachte ernotgedrungen viel Zeit im Haus und entdeckte seine Liebe zumZeichnen. Später studierte er Kunst und arbeitete in einerWerbeagentur, bevor er 1969 einem Comic-Zeichner als Assistent zurSeite stand.

Ein Käfer mit dem Namen Gnorm Gnat war seine erste eigene Figur,die den Weg in die Zeitung fand. Dann wurde Kater Garfield geboren,den Davis nach seinem Großvater James Garfield Davis benannte. Spätergründete der Zeichner das Unternehmen Paws, in dem sich DutzendeMitarbeiter allein um Garfields Wohl kümmern. Ihre Philosophie: «Wennwir für den Kater sorgen, wird der Kater auch für uns sorgen.»

Davis' Erfolgsrezept ist simpel: Witz und Humor Garfields solltenallgemein bleiben, damit sich jeder wiedererkennen kann. Die Komikdreht sich also vor allem ums Essen und ums Schlafen. Soziales oderPolitisches kommt ihm nicht über die Lippen.

Kritik an seiner Körperfülle weist Garfield prompt zurück. «Ichhabe die perfekte Figur für mein Gewicht», pflegt er zuargumentieren. Und sein Schöpfer Jim Davis erklärt: «Garfield ist einMensch im Katzenfell.» Menschen hätten ein schlechtes Gewissen, weilsie dick seien, gerne länger schliefen und keinen Sport trieben.«Garfield sagt uns "Gut so! Nimm noch einen Nachtisch, schlaf weiter,warum soll man sich anstrengen?"».