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Jean Ziegler Jean Ziegler: Ungehaltene Festrede liegt als Buch vor

25.07.2011, 18:12

SALZBURG/DAPD. - Der globalisierungskritische Schweizer Soziologe Jean Ziegler hat nach seiner Ausladung als Redner bei der Eröffnung der Salzburger Festspiele seinen Beitrag als Buch veröffentlicht. Bereits am ersten Verkaufstag stieß das Buch gestern auf große Nachfrage. "Ich kann mich nicht an ein solches Echo auf unsere Veröffentlichungen erinnern", sagte der Verleger Hannes Steiner vom Ecowin-Verlag. In der Broschüre "Der Aufstand des Gewissens - Die nicht gehaltene Festspielrede 2011" geht Ziegler mit Banken und Konzernen hart ins Gericht.

Die "Banken-Halunken" und "Spekulations-Banditen" seien mitverantwortlich für den Hunger in Teilen der Welt, heißt es in dem Text. Die Milliardenbeträge, die zur Rettung ihres Finanzsystems verwendet wurden, fehlten nun für die Welthungerhilfe. Anschließend hätten sie die Preise für Grundnahrungsmittel wie Weizen in "astronomische Höhen" getrieben und das Problem weiter verschärft.

Ziegler war ursprünglich von der Salzburger Landeshauptfrau Gaby Burgstaller (SPÖ) für die Rede am Mittwoch angefragt worden. Wegen der angeblichen Nähe Zieglers zum libyschen Diktator Muammar al-Gaddafi, die von ihm selbst energisch bestritten wird, wurde dann jedoch der frühere Chef der Stasi-Unterlagenbehörde Joachim Gauck eingeladen. Ziegler vermutet als Grund für die nicht erfolgte Einladung eine Intervention von Großsponsoren der Festspiele. Der Sprecher der Salzburger Landesregierung betonte auf Anfrage erneut, dass es keine solche Intervention gegeben habe.