Jay-Z ist der Größte
Hamburg/dpa. - Bescheidenheit ist nicht die Sache von Jay-Z, der sich für den besten zeitgenössischen Rapper hält. «Wenn ich mich für den Besten halte, dann meine ich das todernst», sagte der Muhammad Ali des Hip-Hop dem «XXL»-Magazin.
Und jetzt ist er sogar auf dem Weg, den Beatles den Rang streitig zu machen. Mit seinem neuen Album «The Blueprint 3» hat der Ehemann von Beyoncé natürlich wieder einmal die Spitze der amerikanischen Charts erobert, die er auch zäh verteidigt. Zwei seiner Songs sind zudem noch in den Top Ten der Single-Charts vertreten.
Mit seinem elften Nummer-eins-Album zieht der Hip-Hopper sogar am «King of Rock'n'Roll», Elvis Presley, vorbei, der mit 10 Nummer-eins-Alben bisher der erfolgreichste Solo-Künstler der amerikanischen Chart-Geschichte war. Alle Acts zusammengenommen liegen vor Jay-Z jetzt nur noch die Beatles, die in der über 50-jährigen Geschichte der Billboard-Charts bisher 19. Mal Platz eins belegten.
Und auch die könnte Jay-Z nach eigenem Bekunden schon bald verdrängen: «Wenn ich einen Kreativitätsschub bekomme, kann ich im nächsten Jahr auch neun Alben aufnehmen», sagte er im Brustton der Überzeugung «XXL».
Hip-Hop-Fans erfreuen sich erst einmal an «The Blueprint 3», das durch die Mithilfe zahlreicher Gaststars und Star-Produzenten veredelt wurde. Timbaland, der Midas des Hip-Hop, und Kanye West, der Rüpel des Hip-Hop, haben die Hand an den Reglern gehabt; Rihanna, Alicia Keys, Pharrell, Kid Cudi und Mr. Hudson hieven zudem das Album gesanglich nach oben. Und selbst die gesampleten Alphaville («Young Forever») haben sich auf «The Blueprint 3» geschlichen. Eine unheimliche Begegnung der besonderen Art.
Darüber steht und singt ganz souverän Jay-Z, der mit einem grundsoliden Hip-Hop-Album auf die 40 zugeht und das alles natürlich schon längst nicht mehr nötig hätte.