Japan Japan: Musiker Nikolaus Harnoncourt erhält Kyoto-Preis

Kyoto/Wien/dpa. - Die Auszeichnung wird am 10. November inKyoto überreicht.
Harnoncourt, Vorkämpfer der historischen Aufführungspraxis, wurdein Berlin geboren und wuchs im österreichischen Graz auf. Mit seinemleidenschaftlichen Engagement für alte Aufführungspraktiken imBemühen um ein authentisches Klangbild setzte er einen revolutionärenSchritt in der Musikinterpretation. Dabei schuf er sich prominenteGegner wie Herbert von Karajan. Mit dem 1953 von ihm gegründetenOrchester «Concentus Musicus» verschrieb er sich dem Musizieren aufhistorischen Instrumenten.
Die musikalischen Verdienste Harnoncourts vor allem um eine neueSicht auf die Alte Musik sind heute unumstritten. Mit seinenMozart-Interpretationen bei den Salzburger Festspielen wurde er zumprägenden Dirigenten der Ära Ruzicka. Für das Grazer Festival«styriarte», das am 25. Juni beginnt, erarbeitet er gemeinsam mit derRegisseurin Andrea Breth Bizets Oper «Carmen». Der Musiker wurdeunter anderem mit dem Siemens-Musikpreis, einem Grammy Award und demgroßen Verdienstkreuz mit Stern der Bundesrepublik Deutschlandausgezeichnet.
Der Preisträger der Kategorie Hochtechnologie Heilmeier gilt alsPionier in der Entwicklung des Flüssigkristalldisplays, derLCD-Technik. Der Grundlagenforscher Levin prägte den Begriff derBiosphäre und trug als Ökologe und Evolutionsbiologe zu einerNeubewertung des Fachs Ökologie bei.
Der Kyoto-Preis wurde 1984 von dem japanischen UnternehmerKazuo Inamori ins Leben gerufen und jährlich in den KategorienKunst/Philosophie, Hochtechnologie und Grundlagenforschung für einLebenswerk vergeben. Bisherige Preisträger waren unter Anderen dieKünstler John Cage, Peter Brook und Iannis Xenakis sowie der Vaterder Kernspintomographie P. C. Lauterbur, die Informatiker StanleyMazor und Masatoshi Shima oder im Vorjahr der Philosoph JürgenHabermas.