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Italien Italien: Abschied von Luciano Pavarotti

Von Angelika Rausch 08.09.2007, 15:39
Neben dem Tenor Andrea Bocelli war während der Trauerfeier auch der verstorbene Maestro selbst zu hören: Vom Band lief Gesangsauftritt mit seinem Vater. (Foto: dpa)
Neben dem Tenor Andrea Bocelli war während der Trauerfeier auch der verstorbene Maestro selbst zu hören: Vom Band lief Gesangsauftritt mit seinem Vater. (Foto: dpa) POOL

Modena/ddp. - Der italienische Startenor war am Donnerstag im Alter von71 Jahren einem Krebsleiden erlegen. Unter den Trauergästen waren der italienische Ministerpräsident Romano Prodi, der ehemalige UN-Generalsekretär Kofi Annan, der irische Rockstar Bono von der BandU2, Regisseur Franco Zeffirelli und der italienische RockmusikerZucchero sowie viele Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens.

Auf dem Platz vor dem Dom verfolgten Tausende bei strahlend blauemSpätsommerwetter die Übertragung der Ansprachen nach draußen. Ineiner verlesenen Grußbotschaft von Papst Benedikt XVI. hieß es,Pavarotti habe «mit seiner Gabe die Musik geehrt». Der Dom war mitvielen Sonnenblumen, roten Calla und Rosen bunt geschmückt.

Eröffnet wurde die stimmungsvolle Trauerfeier durch GiuseppeVerdis «Ave Maria», gesungen von der aus Bulgarien stammenden72-jährigen Sopranistin Raina Kabaiwanska. In der romanischenKathedrale, einem Weltkulturerbe der UNESCO, leitete der Erzbischofvon Modena, Benito Cocchi, die Trauerfeier. Pavarotti habe aus seinemGlauben nie einen Hehl gemacht, betonte Cocchi. Schon als Kind habeer im Chor der Kathedrale gesungen.

Neben dem Tenor Andrea Bocelli, dessen Karriere Pavarotti sehrgefördert hatte, war während der Trauerfeier auch der verstorbeneMaestro selbst zu hören: Vom Band lief ein gemeinsamerGesangsauftritt mit seinem Vater im Dom von Modena. MinisterpräsidentProdi würdigte anschließend den Verstorbenen als «Genie». Er habeberühmte, aber auch einfache Menschen mit seiner Stimme vereint. «Wirsind dankbar für seine große Menschlichkeit», sagte Prodi.

Im Anschluss an die Trauermesse wurden unter Begleitung vonPavarottis weinender Witwe Nicoletta der Sarg und dutzende Kränzenach draußen durch applaudierende Menge zu einem wartenden Fahrzeuggetragen. Dabei war die Arie «Nessun dorma» (Niemand schlafe) ausGiacomo Puccinis Oper «Turandot» zu hören, die wie kein anderesMusikstück mit Pavarotti verbunden ist. Erstmals hatte er sie einembreiten Publikum im Rahmen eines Benefizkonzerts der drei Tenöre beider Fußballweltmeisterschaft 1990 vorgestellt. Auch als Abschluss derEröffnungsfeier der Olympischen Winterspiele 2006 in Turin botPavarotti die Arie noch einmal dar.

Bei der Abfahrt des Leichenwagens überflog die Akrobatikstaffelder italienischen Luftwaffe im Tiefflug die Kathedrale von Modena.Der Leichnam des berühmten Tenors sollte anschließend in derFamiliengruft, wo bereits seine Eltern liegen, beigesetzt werden.