Incubus Incubus: Solider Modern Rock von der US-Westküste
Hamburg/dpa. - Incubus zählen zu den erfolgreichen Vertretern des Modern Rock. Anfang der 90er Jahre gründete sich die Band in den Suburbs von Los Angeles und ließ sich nicht in das Korsett des NuMetal pressen, sondern feierte ansehnliche Erfolge mit einem weniger urbanisierten Alternative-Sound.
Incubus konnten sich in den letzten Jahren mehrmals hoch in den US-Modern-Rock-Charts platzieren, liefen im Programm der alternativen Radio-Stationen in den USA auf Dauer-Rotation und konnten auf ihrer Welt-Tournee auch das Publikum in Europa überzeugen. Spätestens seit ihrem dritten Album «Morning View», das 2001 massives Kritikerlob erntete, haben die Kalifornier eine große Erwartungshaltung der Fans zu befriedigen. Mit «A Crow Left Of The Murder» präsentiert die Band ein weiteres solides Album im typischen Incubus-Sound.
Incubus eröffnen ihr fünftes Album mit der aktuellen Single-Auskopplung «Megalomaniac», die auf die Gegensätze von laut und leise setzt und als recht dramatisch inszenierter Ohrwurm einen guten Einstieg in «A Crow Left Of The Murder» bietet. Im typischen Incubus-Style geht es auch zunächst weiter: Sänger Brandon Boyd akzentuiert die druckvollen Stücke mit seiner klassischen Hardrock-Stimme, die teilweise an Pearl Jams Eddie Vedder erinnert. Auf öde Shout-Parts oder Rap-Einlagen verzichtet der Incubus-Frontmann.
Zu den poppigsten Stücken des neuen Albums zählt das eher ruhige «Talk Show On Mute». Incubus beweisen auf «A Crow Left Of The Murder», dass moderner Rock nicht immer mit voller Geschwindigkeit nach vorne preschen muss, um zu funktionieren. Lieber arbeitet die Band mit kontrastreichen Arrangements, nimmt sich zurück, um nach den verhaltenen Momenten mit dicken Gitarren-Riffs und Sound-Wänden doppelt so intensiv zuzuschlagen.
Während Incubus auf derersten Hälfte ihres neuen Albums ihren Fans den typischen griffigen Sound der Vorgänger-Alben voller eingängiger Hooklines, Melodien und geschickt kanalisierter Aggression präsentieren, wagen sie sich in der zweiten Hälfte auch an experimentellere Stücke. «Priceless» erinnert an Rage Against The Machine und groovt mit einer guten Portion Funk; progressiver als auf der Single-Auskopplung geht es auch im Stück «Zee Deveel» zu. Mit beiden Stücken beweisen Incubus, dass sie nicht gedenken, nur auf der Stelle zu treten und sich auf ihrem Erfolgssound auszuruhen.
Mit «A Crow Left Of The Murder» legen Incubus ein Album vor, das geschickt die Balance zwischen altbewährtem Alternative-Rock und progressiven Ansätzen hält. Für den professionellen Sound der Kalifonier zeichnet diesmal der Produzent Brendan O'Brien verantwortlich, der auch schon mit populären Künstlern wie der Band Pearl Jam, den Stone Temple Pilots und dem Rock-Urgestein Bruce Springsteen arbeitete. Die Mischung aus geradlinigen Rock-Songs und subtileren balladesken Stücken wie «Here In My Room» bietet Interessantes für fast jede Geschmacksfacette des Modern Rock. Im April und Mai kommen Incubus für sieben Konzerte nach Deutschland: