iLiKETRAiNS: Post-Rock im Zeichen des Untergangs
Hamburg/dpa. - Mit einigen Single-Veröffentlichungen und einer EP hat die britische Band iLiKETRAiNS bereits die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit in Großbritannien auf sich ziehen können. Jetzt ist das Debüt-Album der Musiker aus Leeds erschienen. Es trägt den Titel "Elegies To Lessons Learned" und wagt sich auf einen Streifzeug durch einige düstere Kapitel der Weltgeschichte.
Mit iLiKETRAiNS haben sich fünf Musiker aus dem englischen Leeds nicht nur eine ungewöhnliche Schreibweise für ihren Bandnamen ausgesucht, sondern sich auch für ein sehr spezielles Konzept entschieden. iLiKETRAiNS legen nicht nur Wert auf musikalische Stringenz, sie bewegen sich auch inhaltlich innerhalb eines klar abgegrenzten Terrains. Bereits auf der vorab erschienenen EP "Progress Reform", die bei Fierce Panda erschienen ist, widmeten sich iLiKETRAiNS in ihren Stücken dramatischen und düsteren Momenten der Geschichte.
Auf "Elegies To Lessons Learned" führen iLiKETRAiNS ihr Konzept fort. Die Pest, politische Attentate und Hexenverbrennung sind Themen, die von iLiKETRAiNS abgegrast werden. Am Ende steht die Einsicht, die Menschheit habe niemals aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt - eine düstere Schlussfolgerung, die sich natürlich auch im musikalischen Tonfall von iLiKETRAiNS zum Ausdruck kommt. Stilistisch bewegt sich die Band zwischen Post-Rock und Shoegazing.
iLiKETRAiNS setzen auf düstere Gitarrenflächen, die eine oder andere transparentere Gitarrenmelodie, ein Schlagzeug, das zwischen verhalten und zupackend schwankt, und sorgfältig austarierte Strukturen. Über allem schwebt die Stimme von David Martin in bedrohlich-dunkler Klangfarbe. Obwohl sowohl Gesang als auch Stimmung zuweilen an die New Yorker Band Interpol erinnern, haben iLiKETRAiNS etwas Schwerfälligeres und Statischeres an sich.
"Elegies To Lessons Learned" ist ein Album, das auf der instrumentalen Ebene mit Intensität, Einfallsreichtum und einer sehr kohärenten Atmosphäre beeindruckt. In einem etwas sonderbaren Gegensatz zu dieser Überzeugungskraft steht allerdings der Gesang. Der erscheint im Laufe des Albums zwar durchaus passend, aber leider ein wenig eintönig. Konzentriert man sich in erster Linie aber auf die restlichen Komponenten, entdeckt man ein kluges und rabenschwarzes Album, das einen großen Bogen um die Klischees morbider Popmusik macht.