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Ike Turner starb an einer Überdosis Kokain

17.01.2008, 10:54

Los Angeles/dpa. - Der amerikanische Musiker Ike Turner, der zusammen mit Ehefrau Tina Turner durch Hits wie «A Fool For Love» und «River Deep, Mountain High» berühmt wurde, ist an einer Überdosis Kokain gestorben.

Das hat ein Gerichtsmediziner im Bezirk San Diego nach Angaben der «San Diego Tribune» am Mittwoch mitgeteilt. Der 76 Jahre alte Rock 'n' Roll-Pionier war am 12. Dezember in seinem südkalifornischen Haus tot gefunden worden. Seine Familie gab damals keine konkrete Todesursache an, sagte aber, dass Turner an einem Lungenemphysem litt.

Das Autopsieergebnis sei für die Familie «ein Schock», sagte Turners Tochter Mia am Mittwoch der «North County Times». Ihr Vater habe kurz vor seinem Tod keine größere Menge Drogen zu sich genommen. Die Tochter räumte aber ein, dass der Musiker zeitlebens einen «fortlaufenden Kampf» gegen seine Sucht führte.

Die Karriere des Musikers war über Jahrzehnte hinweg von Drogenexzessen und Gewalttätigkeiten überschattet. Nach dem Bruch der Ehe 1976 und den schweren Missbrauchsvorwürfen seiner Frau Tina hatte Ike Turner nie mehr ganz an seine alten Erfolge anknüpfen können. Mehrmals wurde er mit Rauschgift erwischt, 1990 kam er wegen Kokainbesitzes für 17 Monate hinter Gitter.

Doch der Gitarrist, Pianist, Songschreiber und Produzent trat immer wieder auf. Mit seinem Album «Here And Now» holte er sich 2001 eine Grammy-Nominierung. Für sein Album «Risin' With The Blues» konnte er den begehrten Musikpreis in der Kategorie «Best Traditional Blues Album» im vergangenen Februar entgegennehmen. Seit 1991 gehören Ike und Tina Turner der «Rock and Roll Hall of Fame» an. Ike Turner hat vier Kinder aus vier Ehen, darunter zwei Söhne aus seiner 16- jährigen Beziehung mit Tina Turner.