IBES: Dschungelcamp Tag 8 IBES: Dschungelcamp Tag 8: Maren visiert Walters Eier an Angelina schießt sich selbst ab
Köln - Abend für Abend sehen sich unsere Autoren Annika Leister, Philip Sagioglou und Martin Weber die neunte Staffel des Dschungelcamps an. In einem Briefwechsel tauschen sie sich täglich über ihre Erlebnisse aus – und schreiben sich ihren Schmerz von der Seele. Folge 8:
Liebe Annika, lieber Martin,
es war der absolute Wahnsinn! Larissa Marolt ist 327 Mal aus ihrer Hängematte gefallen und hat sich danach einen Kampf mit Winfried Glatzeder geliefert – nach Straßenregeln, versteht sich. Jay und Indira haben sich ein emotional authentisches Schäferstündchen im Tümpel gegönnt, Georgina Fleur hat Fiona Erdmann vermöbelt, Brigitte Nielsen und Ailton haben sich heißen Dirty Talk auf Portudänisch gegönnt und Olivia Jones und Joey Heindle denken über eine Heirat nach.
All das hätte passieren können – würde es sich bei der diesen nicht um die geisttötendste Staffel in der Geschichte des vermaledeiten Dschungelcamps handeln. Ich musste wieder einmal gegen akute Müdigkeitsanfälle ankämpfen und verfluche all jene, die für das Casting verantwortlich waren. Wir sind uns, das kam während unserer Korrespondenz ja bereits ausführlich zur Sprache, einig darüber, dass die dschungeltypischen Tragödien fehlen.
Sara sieht langsam aber sicher aus, als habe sie einen Zwölf-Tage-Partymarathon hinter sich und quatscht mit Patricia darüber, dass beide im Showbusiness einfach keine echten Freunde gefunden haben und finden. Tanja schnattert Jörn (oder Jörg? Bei aller journalistischer Sorgfalt – ich kann es mir nicht merken) so lange zu, bis er ihr schonungslos ehrlich entgegnet: „Geh mir nicht auf die Nerven“.
Walter reibt sich nach wie vor am eigenen Körper herum (bitte, bitte, bitte hör damit auf, Walter) und verhält sich nach wie vor wie ein Teenager auf psychedelischen Drogen. Die logische Folge: Maren hat Walter als „Arschloch“ bezeichnet und möchte ihm bald in seine Eier treten. Die Sache zwischen den beiden könnte noch ausarten. So weit die Höhepunkte dessen, was ich mir gerade ansehen durfte/konnte/musste.
War es 2014 bloß Tanja Schumann, die beabsichtigt hat, sich durch maximale Unauffälligkeit durch das Camp zu schweigen, so versuchen sie es jetzt – von Crazy King Walter einmal abgesehen – alle auf diese Art.
Und genau so wird sich das Schauspiel wohl auch fortsetzen. Früher saßen im Camp vor allem Personen, die es zumindest kurzfristig einmal in die öffentliche Wahrnehmung geschafft hatten und hofften, sich durch die Präsenz im Dschungel zu einem Herbst oder wenigstens einem Winter ihrer Karriere verhelfen zu können.
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Heute sitzen da Männlein und Weiblein, die nie prominent gewesen sind. Die durch jede x-beliebige Person zu ersetzen sind, die auch nur ein Mal in ihrem Leben in eine Kamera gegrinst hat. Die größtenteils einfach gern bekannt wären – statt schon bekannt gewesen zu sein. Lieber Martin, liebe Annika – so funktioniert das doch nicht!
Auf Dauer können auch Tanjas Brüste das Ruder nicht herumreißen, und Walter sowieso nicht. Wie Martin schon geschrieben hat: Der Kerl ist nicht mehr lustig anzusehen, sondern nervt langsam aber sicher so brutal, dass ich mir Vorjahres-Winfried zurückwünsche. Und es ist auch nicht besser geworden dadurch, dass wir Walter in der zurückliegenden Folge in einem Kleid und mit Schleife im Haar begutachten durften, als er an der Seite von Angelina eine mäßig bis kaum erfolgreiche Prüfung abgelegt hat. Walter hat dann auch gleich erklärt, nichts mehr essen zu wollen bei den künftige Prüfungen. In was für einer Welt waltert der eigentlich?
Hoffen wir also auf den Hunger? Die Herren und Damen im Camp werden schließlich stetig gereizter, wo sie wegen des akuten Prüfungsversagens sämtlicher Auserwählten kaum noch etwas zwischen die Zähne bekommen. Und wenn Walter, selbsternannter Dschungelkönig („Der Sieg für mich steht fest“), Promi und Bundespräsident, der vermutlich auch die nächste Prüfung zu absolvieren hat, sein Vorhaben durchzieht und kein Getier mehr futtert, dann könnte das schwierig werden mit den Sternen.
Mit Miss Ich-mag-keinen-Reis-und-könnte-den-ganzen-Tag-schlafen Angelina hat er jetzt ja auch noch eine Konkurrentin um die Prüfungsteilnahmen verloren, die junge Dame hat die magischen Worte gesagt und sich aus freien Stücken und mit jeder Menge Tränen aus dem Camp verabschiedet. Würde ich es auf schlechte Wortspiele anlegen, dann würde ich euch jetzt sagen, sie habe die REISleine gezogen. Mache ich aber natürlich nicht. Lustig jedenfalls, wie Angelina in ihrem Rechtfertigungszwang klang, als habe sie gerade 300 Tage in Guantanamo hinter sich.
Die Zuschauer haben sich schließlich dafür entschieden, dass Patricia die Show ebenfalls verlassen muss. Ich würde Euch jetzt gern sagen, dass es fortan mehr Entertainment verspricht, dass die hauptberufliche Schlagersängertochter sich verabschiedet. Aber solange Rebecca Simoneit-Barum und Benjamin Boyce im Dschungel schweigen dürfen, glaube ich an gar nichts.
Um es mit Sara zu sagen: „Das Leben hier ist härter als der Schwanz von manch einem Pornodarsteller.“
Tschüss!
Philip
P.S. Sollte jemand eine Antwort auf die Frage wissen, warum Walter vor dem Dschungeltelefon seinen faltigen Hintern in die Kamera gehalten hat – bitte, liebe Brieffreunde, bitte sagt mir, was dahinter steckt? Ich kann und will so etwas nicht mehr sehen müssen. Bitte, Maren – gib’s ihm! Für Dich! Für uns! Für den Weltfrieden!