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Hip Hop Hip Hop: «Die da» feiern 20-jähriges Jubiläum

Von Diana Wild 20.04.2009, 12:04
Die «Fantastischen Vier»: Smudo (l-r), Michi Beck, Thomas D und And.ypsilon. Am 25. Juli kommen alle vier zurück in die Heimat und erinnern mit einem großen Konzert auf dem Cannstatter Wasen in Stuttgart unter dem Titel «Heimatspiel» an ihr 20-jähriges Bestehen. (FOTO: DPA)
Die «Fantastischen Vier»: Smudo (l-r), Michi Beck, Thomas D und And.ypsilon. Am 25. Juli kommen alle vier zurück in die Heimat und erinnern mit einem großen Konzert auf dem Cannstatter Wasen in Stuttgart unter dem Titel «Heimatspiel» an ihr 20-jähriges Bestehen. (FOTO: DPA) dpa

Stuttgart/ddp. - Dass die«Fantas» seit zwei Jahrzehnten immer wieder Hits produzieren, liegtnach Ansicht der Vier vor allem an ihrer Unterschiedlichkeit, die sieauch in Soloprojekten ausleben. Die Band finde sich «für eine Plattewieder, und dann wird die Platte so vielseitig, wie wirunterschiedlich sind», sagt Thomas D. im ddp-Interview. Das nächsteAlbum soll im Frühjahr erscheinen.

»Dann gibt es auch eine Tour«, verrät Thomas D. In welche Richtungdie Platte gehen wird, kann die Band noch nicht sagen: «Wir sind nochziemlich am Anfang.» Außerdem haben die Musiker neben der Arbeit amneuen Album derzeit alle Hände voll zu tun mit ihrem Jubiläum, dassie im Juli mit einem riesigen »Heimspiel« feiern wollen: ein Konzertin ihrer alten Heimat Stuttgart, wo ihre Karriere begann.

Die Fantastischen Vier gelten als Begründer des deutschsprachigenHipHop. In den 80er Jahren machten And.Ypsilon und Smudo schon alsJugendliche gemeinsam Musik, Ende der 80er kamen Michi Beck undThomas D. dazu. Im Jugendhaus Heslach rappten die Schwaben noch als«Terminal Team» auf Englisch. Ab 1989 traten sie mit deutschen Textenals Die Fantastischen Vier auf. «Ich hätte vor 20 Jahren nichtgedacht, dass das fünf Jahre noch gut geht», sagt Smudo heute.

Der Durchbruch gelang der Band im Jahr 1992 mit dem Blödel-Hit«Die da», der wochenlang in den Hitparaden steht. Die Platte «Viergewinnt» verkauftw sich 800 000 Mal. Schon mit dem nächsten Album«Die 4. Dimension» entfernten sich die Jungs mit lyrischen undernsthafteren Stücken vom reinen Spaß-Image. Das Konzept ging auf:Mit den folgenden Platten, darunter «Lauschgift», «Live und direkt»,«4:99», «Unplugged», «Viel» und «Fornika», etablierte sich die Band.1996 gründeten Die Fantastischen Vier ihr eigenes Plattenlabel.Mehrfach wurden sie mit dem Musikpreis Echo ausgezeichnet.

Neben der Arbeit für die Band sind die Musiker seit Jahren mitSoloprojekten erfolgreich. Michi Beck ist etwa mit dem DJ- undProduzententeam Turntablerocker unterwegs, Thomas D. brachte mehrereSoloalben heraus. Den leidenschaftlichen Motorsportler Smudo kennenFernsehzuschauer unter anderem aus der Sendung «Sag die Wahrheit».And.Ypsilon sitzt nicht nur für die «Fantas» als Produzent anMischpult und Computer.

Obwohl HipHop eine junge Musikrichtung ist, denken die Jungs nochlange nicht ans Aufhören. Mit 41, sagt Michi Beck, sei man vielleichtzu alt, um Rapper zu sein. Aber nicht zu alt, um «Fanta» zu sein.Thomas D. findet: «Wir haben uns entwickelt, das bleibt authentisch.»

Die Stationen dieser Entwicklung, die besten Songs aus 20 Jahren,zeigen die Vier im Juli beim »Heimspiel« in Stuttgart. «Es ist dasgrößte Konzert, das wir je gespielt haben mit zu erwartenden 50 000Leuten«, schwärmt Thomas D. »Wir bauen ein eigenes Stadion dafür.»Ein Orchester mit bis zu 70 Musikern soll ein gigantischesUnplugged-Konzert präsentieren. 40 000 Karten sind schon verkauft.«Dass das Lokalpatriotismus-Ding so reinhaut, das überrascht uns allesehr», sagt Smudo. Obwohl die Bandmitglieder in ganz Deutschlandverstreut wohnen, ist Stuttgart laut Michi Beck für alle vier «wassehr Besonderes». Gerade, weil sie weggezogen sind. Ein Leben lang inStuttgart, sagt Thomas D., »hätte uns vielleicht nicht an diesenPunkt gebracht, jetzt das Gefühl zu haben, heimzukommen.»