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Hintergrund Hintergrund: Stichwort - Babylon

28.04.2003, 14:43

Hamburg/dpa. - Die heutige Ruinenstadt Babylon war einst der für seine Schönheit und Pracht gerühmte Mittelpunkt eines der ersten Großreiche der Welt. Mehr als eineinhalb Jahrtausende lang war die Stadt Babili (Pforte Gottes) bis zur Zeit des 322 vor Christus gestorbenen mazedonischen Eroberers Alexanders des Großen Mittelpunkt von Kultur und Verwaltung im antiken Mesopotamien.

In der etwa 90 Kilometer südlich von Bagdad gelegenen einstigen Hauptstadt der Könige Hammurabi und Nebukadnezar zeugen heute nur noch wenige Ruinen und eine Reihe rekonstruierter Bauwerke von der Bedeutung der Hochkulturen im Zweistromland an Euphrat und Tigris.

Erhalten geblieben ist die mit Ziegeln gepflasterte Prozessionsstraße, die vom Marduk-Tempel zum Königspalast führte und die Heiligtümer und die Paläste verband. Westlich dieser Straße liegen die Ruinen des Südpalastes. Weiter nördlich sind die Ruinen des aus Ziegeln und Gips erbauten Hauptpalastes von Nebukadnezar gelegen.

Weitere Reste dieser Anfang des 20. Jahrhunderts von dem deutschen Archäologen Robert Koldewey freigelegten Ruinen aus der neubabylonischen Zeit wurden ins Ausland gebracht. Das berühmte Ischtartor ist rekonstruiert im Pergamon-Museum in Berlin zu sehen. Im Louvre in Paris und im Britischen Museum in London befinden sich weitere antike Fundstücke.

Auf dem Ruinenfeld selbst hat die irakische Regierung seit Ende der 80er Jahre unter anderem in der Hoffnung auf Touristenströme den Wiederaufbau der zerfallenen Stadt forciert und dabei unter anderem Teile der Stadtmauer Babylons und des Ischtartores sowie eine Tempelanlage rekonstruiert. Zu den bekanntesten Bauwerken des antiken Babylon gehörten der biblische Turm von Babel und die zu den sieben Weltwundern zählenden Hängenden Gärten der Seramis.