Hintergrund Hintergrund: Römischer Grenzwall und Verteidigungslinie
Stuttgart/dpa. - Der Limes der Römer verlief von der Region Koblenz bis nach Hienheim nahe Regensburg. Zwischen dem rheinland- pfälzischen Bad Hönningen und dem baden-württembergischen Lorch stand ein Wall mit dahinter liegendem Graben und Palisadenwand, von dort bis zum bayerischen Hienheim blockte stattdessen eine Steinmauer. Die längste Limesstrecke verlief mit 164 Kilometern in Baden-Württemberg. Bayern war mit 158 Kilometern beteiligt, Hessen mit 152 Kilometern und Rheinland-Pfalz mit nur 75 Kilometern.
Entlang seines Verlaufes reihten sich 120 größere und kleinere Truppenlager sowie etwa 900 Wachtürme, stets im Abstand von einigen hundert Metern und im Blickkontakt zueinander. Eigens angelegte Militärstraßen sorgten für die Verbindungen zwischen den auch von Zivilisten bewohnten Militärplätzen und dem Hinterland.
Die Idee einer zusammenhängenden Grenzbefestigung und Kulturschneise stammte von Kaiser Domitian (81-96 n. Chr.). Die Vertreibung der Römer begann schließlich zwischen 213 und 260, als germanische Truppen den «Teufelswall» stürmten und Alemannen und der Volksstamm der Chatten das Grenzland überfielen. Als Vandalen und Burgunder 409 den Rhein überschritten, war die römische Herrschaft endgültig beendet.