Hintergrund Hintergrund: Fleischskandale in Deutschland
Hamburg/dpa. - 2005 - Im Oktober wird gegen den ehemaligen Geschäftsführer einerFleischfirma im niederbayerischen Deggendorf Haftbefehl erlassen. Ersoll in mehr als 50 Fällen rund 760 000 Kilogramm für denmenschlichen Verzehr untaugliche Geflügelabfälle an Firmen verkaufthaben, die diese Ware zu Lebensmitteln verarbeiteten.
Im März ermittelt die Justiz wegen gefälschter Verfallsdaten beiFrischfleisch bundesweit gegen fünf Handelsketten. In zwei real-Filialen bei Hannover werden Mitarbeiter auf frischer Tat ertappt,als sie verdorbenes Fleisch umpacken. Auch andere Supermärkte geratenins Visier der Ermittler.
Im gleichen Zeitraum beschuldigen polnische Arbeiter denFleischproduzenten Stöver aus Niedersachsen, sie hätten verdorbeneWare umetikettieren müssen. Zum Teil soll das Haltbarkeitsdatum vonFleischprodukten um bis zu drei Wochen verlängert worden sein.
2004 - Lebensmittelkontrolleure beanstanden jede fünfteFleischprobe wegen Mängeln bei Hygiene oder Kennzeichnung. Mehr als12 Prozent der Fleischproben sind falsch gekennzeichnet, fast fünfProzent sind verdorben oder haben zu viele Keime.
Ende des Jahres werden zwei Männer aus Niedersachsen beschuldigt,illegal mit so genanntem Stichfleisch gehandelt und tonnenweiselebensmitteluntaugliches Fleisch verkauft zu haben.
2002 - Zu Jahresbeginn kommt mit dem Antibiotikum Chloramphenicolbelastetes Kalbfleisch aus den Niederlanden in den deutschen Handel.
1997 - Ein Skandal um illegale Rindfleisch-Importe ausGroßbritannien verunsichert die Verbraucher. Aus Angst vor derRinderseuche BSE werden in Deutschland tausende Tiere getötet. EndeNovember wird erstmals bei einem deutschen Rind BSE festgestellt.
1993 - Berichte über angeblich verdorbenes Fleisch in denKühltruhen von Supermärkten und Warenhäusern machen Schlagzeilen. ImZusammenhang über Mängel in Schlachthöfen räumt dasBundesgesundheitsamt ein, dass es offenbar «schwarze Schafe» gebe,die beanstandetes Fleisch in den Handel brächten.