Hintergrund Hintergrund: Die Punk-Bewegung
Hamburg/dpa. - Punk, der Schrecken der älteren Generation: Fürdie einen ist es eine Protestbewegung gegen bürgerlicheGesellschaftsnormen, andere denken vor allem an aggressiv-zynischeMusik, grell gefärbte Haare, Irokesen-Frisuren und zerrisseneKleidung. Tatsächlich ist all dies Teil der Punk-Bewegung, die inGroßbritannien aufkam und dort Ende der siebziger Jahre ihrenHöhepunkt erlebte. Die zumeist jugendlichen Anhänger wollten sichgegen bestehende Normen und Regeln wehren, auf sich aufmerksam machenund provozieren. Auch der Begriff Punk kommt aus dem Englischen undkann mit «Mist», «Schund» oder «miserabel» übersetzt werden.
Die Musik der Bewegung, der Punkrock, war von Beginn an der krasseGegensatz zur Musik anderer Bands dieser Zeit, etwa der Soft-RockerGenesis: Sie war laut, aggressiv und basierte auf einfachstenHarmonien. Die erfolgreichste und tonangebende Punk-Band waren dieSex Pistols. 1976 veröffentlichten sie ihre erste Single «Anarchy InThe UK», wenig später erschien ihr Debüt-Album «Never Mind TheBollocks» - darauf auch der Titel «God Save The Queen», eineHasstirade gegen das britische Königshaus.
Heute erinnern nur noch vereinzelte «Chaostage» an entsprechendePunktreffen früherer Jahre. Diese Zusammenkünfte waren langegefürchtet, nach Ausschreitungen 1995 in Hannover wurden sie dort einJahr später erstmals verboten. Dagegen wehrte sich die Szene - mitdem Hinweis, die entsprechende Verfügung vermittle den irreführendenEindruck, der «gemeine Punk» sei ein «wegelagerndes, ständigurinierendes und harmlose Passanten beschmutzendes Wesen».