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Hintergrund Hintergrund: Der deutsche

30.07.2012, 12:06

Berlin/dapd. - 19 Jahre später kam das Männermagazin mit dem Häschen-Logo auch nach Deutschland. Der Bauer Verlag erwarb die deutsche Lizenz für den „Playbyoy“. Als Playmate für die erste deutsche Ausgabe, die am 1. August 1972 erschien, ließ die Münchnerin Hilde Kulbach die Hüllen fallen. Auf dem Cover posierte Gaby Heier, allerdings nicht nackt, sondern im T-Shirt.

„Das Heft verkaufte sich wie geschnitten Brot“, erinnerte sich kürzlich der damalige Redaktionsleiter Raimund le Viseur. Allerdings blickte das „Playboy“-Häschen auf dem gelben Sporthemd nach rechts. „Eine Todsünde! Es folgten Stapel von Faxen nach München und zurück nach Chicago“, beschrieb le Viseur die Kommunikation mit der „Playboy“-Zentrale in den USA.

Er habe eine Zeitschrift herausbringen wollen, „die keine Schuldgefühle in Bezug auf Sex und materielle Annehmlichkeiten kannte, eine Zeitschrift, die wieder ein bisschen Spiel und Spaß ins Leben brachte“, sagte Hefner einmal in einem Interview im „Playboy“.

Das Magazin lockte seine Leser aber nicht nur mit leicht bekleideten Frauen und dem ausklappbaren Poster mit dem „Playmate des Monats“. Ein weiteres Markenzeichen sind seit jeher die Interviews mit Größen aus Politik, Sport und Showgeschäft wie Fidel Castro, Jassir Arafat, Muhammad Ali, dem Dalai Lama oder John Lennon.

Eines der erfolgreichsten deutschen „Playboy“-Hefte erschien 1998 mit der hüllenlosen Eisprinzessin Katarina Witt auf dem Titelblatt. Die Ausgabe war sowohl in den USA als auch in Deutschland ausverkauft. Zuletzt gelang das hierzulande Simone Thomalla, die sich für die Februar-Ausgabe 2010 nackt ablichten ließ.

Im Sommer 2002 verlor der Heinrich Bauer Verlag die Print-Lizenz für den „Playboy“. Seit Januar 2003 erscheint das Magazin unter dem Dach von Hubert Burda Media. Die Online-Rechte hatte der Verlag bereits 2011 erworben. 1984 erreichte der „Playboy“ eine Auflage von 500.000 Exemplaren. Diese sank bis 2002 auf 188.000 Hefte. Seit 2009 liegt die durchschnittliche Auflage bei rund 230.000 Exemplaren.