Hildegard Knef Hildegard Knef: Berlin trauert um berühmte Film-Diva

Berlin/dpa. - Der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) trug sich alserster in das Kondolenzbuch ein und legte im Gedenken an die populäreSchauspielerin und Sängerin («Für mich solls rote Rosen regnen»)eine rote Rose nieder. Das Kondolenzbuch soll noch bis Dienstagausliegen.
«Sie war das größte Idol, das wir jemals hatten», sagte der19-jährige Arne Eggers, der extra aus Hamburg angereist war, um sichin das Buch einzuschreiben. Als «bedeutende Künstlerin und Frau»würdigte die 60-jährige Ursula Hagelschuer die Verstorbene. «Trotzihrer vielen Krankheiten hat sie sich immer wieder engagiert und übervieles hinweggespielt.» Die 66-jährige Illona Engelin machte zudemlokalpatriotische Gründe für ihre Aufwartung geltend: «Sie war einealte Berlinerin, und ich bin auch eine alte Berlinerin.»
Wie Paul von Schell, der Ehemann der Verstorbenen mitteilte, sollKnef auf dem Waldfriedhof in Berlin-Zehlendorf begraben werden. EinDatum für die Beisetzung nannte er jedoch nicht. Auf dem weitläufigenFriedhof im Südwesten der Stadt haben auch Persönlichkeiten wie derfrühere Bundeskanzler Willy Brandt, der Schauspieler Heinrich George,der Dichter Gottfried Benn sowie die Politiker Ernst Reuter und OttoSuhr ihre letzte Ruhestätte gefunden.
«Es ging so schnell, kam so unverhofft», beschrieb von Schell inder Tageszeitung «B.Z.» den Tod seiner Frau. Er habe sie amDonnerstag ins Krankenhaus gebracht, weil es ihr sehr schlecht ging.«Sie wachte Stunden später noch mal aus der Bewusstlosigkeit auf,schaute mich aus ihren grünen Augen an», erzählte der 61-Jährige. Alsseine Frau um 2.00 Uhr nachts starb, war er allerdings nicht mehr anihrer Seite. «Ich bin sofort hingefahren. Ich habe sie umarmt», sagteder Witwer der «Bild»-Zeitung (Samstag).
Knefs einzige Tochter Christina wird noch an diesem Sonntag inBerlin erwartet. Das sagte Knefs früherer Manager Martin Biallas derdpa am Samstag nach einem Telefonat mit der 33-Jährigen. Christina- von ihrer Mutter «Tinta» genannt - stammt aus der Ehe mit demBriten David Cameron. Sie wuchs weitgehend in Amerika auf und istseit 1988 mit dem rund 17 Jahre älteren Filmmanager Peter Gardinerverheiratet.
Die Internationalen Filmfestspiele Berlin, die in der kommendenWoche beginnen, wollen Hildegard Knef mit einem eigenen Programmehren. Neben dem Dokumentarfilm «That's a woman and a half -Hildegard Knef», der auf der vergangenen Berlinale als Hommage lief,sollen weitere Filme mit der einstigen Diva gezeigt werden, teiltedas Festival mit. Das genaue Programm stehe aber noch nicht fest.
Am 18. Februar soll eine neue CD mit bisher unveröffentlichtenLiedern der Sängerin und Schauspielerin erscheinen. Das Materialwerde gemeinsam mit weiteren Höhepunkten ihrer Musikkarriere unterdem Titel «Aber schön war es doch» erscheinen, teilte eine Sprecherinvon «Warner Music» mit.