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«Herr der Ringe» «Herr der Ringe»: Auftakt begeistert Fans rund um den Globus

19.12.2001, 12:01
Die Schauspieler (v.l.) Billy Boyd, der Pippin darstellt, Elijah Wood, der Frodo spielt, und Dominic Monaghan (Merry) treffen am 10.12.2001 zur Weltpremiere des Fantasy-Films "Der Herr der Ringe" in London ein (Archivbild). Das dreistündige Epos gilt neben "Harry Potter" als das Filmereignis dieses Jahres. Der neuseeländische Regisseur Peter Jackson hat Tolkiens 1000-Seiten-Trilogie in drei Teilen verfilmt. Der erste Teil "Die Gefährten" kommt am 20. Dezember in die deutschen Kinos. dpa
Die Schauspieler (v.l.) Billy Boyd, der Pippin darstellt, Elijah Wood, der Frodo spielt, und Dominic Monaghan (Merry) treffen am 10.12.2001 zur Weltpremiere des Fantasy-Films "Der Herr der Ringe" in London ein (Archivbild). Das dreistündige Epos gilt neben "Harry Potter" als das Filmereignis dieses Jahres. Der neuseeländische Regisseur Peter Jackson hat Tolkiens 1000-Seiten-Trilogie in drei Teilen verfilmt. Der erste Teil "Die Gefährten" kommt am 20. Dezember in die deutschen Kinos. dpa PA

Berlin/Wellington/dpa. - «Nicht nur der Regisseur hat jahrelang davon geträumt, dass dasBuch endlich verfilmt wird», sagte Tolkien-Fan Conrad Quast (32), derin Berlin gemeinsam mit vielen anderen gespannt auf dieMitternachtspremiere wartete. «Der Herr der Ringe ist Kult.»Deutschlandweit werden nach Angaben des Verleihers Warner Bros.(Hamburg) vom Mittwoch nun genau 1050 Kopien gezeigt - «Harry Potterund der Stein der Weisen» hatte vor rund einem Monat mit 1226 Kopienalle Rekorde gebrochen.

Der neuseeländische Regisseur Peter Jackson (40) scheint mitseinem Werk den Nerv vieler Tolkien-Anhänger getroffen zu haben.«Grandiose Bilder, zauberhafte Kulissen, mitreißend und spannend»,lautete nicht nur beim Berliner Publikum das einhellige Urteil. Vorden Mitternachtspremieren stimmten bösartige Orks, glänzende Elbenund winzige Hobbits die Kinobesucher in zahlreichen Städten auf dasknapp drei Stunden lange Filmereignis ein.

«Man kann einen Film nicht so machen, wie das Buch ist», räumtePremierenbesucherin Anne Wegerich Unterschiede zur Literaturvorlageein. «Aber das Wesentliche ist gezeigt und gibt den Sinn des Bucheswieder.» Dennoch waren einige Tolkienisten enttäuscht: «Der Filmmacht kaputt, was man sich vorstellt.» Premierenbesucher StefanReuther brachte die Faszination vieler Tolkien-Fans auf den Punkt:«Sehnsucht nach Mythen, Legenden und einer etwas anderen Weltaußerhalb des grauen Alltags.»

Außeralltäglich ist auch das seit Wochen grassierende «Herr derRinge»-Fieber in Neuseeland, wo alle drei Teile verfilmt wurden. PerDekret wurde die Hauptstadt Wellington vorübergehend in «Mittelerde»umbenannt. Die altehrwürdige Zeitung «Evening Post» änderte erstmalsin ihrer 137-jährigen Geschichte ihren Namenszug und erscheint füreine Woche als «Middle Earth Post». Zur neuseeländischen Premiereehrte die Regierung Regisseur Jackson mit einem Empfang im Parlament.

«Hotter than Potter» lautete der Tenor in der britischen Presse.Buchmacher handeln den «Herrn der Ringe» mit vier zu eins als Top-Favoriten für die Oskar-Verleihung. «Harry Potter und der Stein derWeisen» wird dagegen mit zwölf zu eins gehandelt. Auch in den USAgilt der Film als «Super-Ereignis des Jahres» und verspricht, einKassenschlager zu werden.