Hauptstadt Hauptstadt: Berliner Zeughaus wird nach Sanierung wiedereröffnet

Berlin/dpa. - Bereits von diesem Samstag an sind das Foyer des Museums, derüberdachte Schlüterhof und der Durchgang zum Pei-Anbau für dieÖffentlichkeit zugänglich. Der Pei-Bau in der Straße Hinter demGießhaus mit seinem markanten spiralförmigen Treppenturm hatte imvergangenen Jahr 400 000 Besucher angezogen. In diesem Jahr sind zweigroße Ausstellungen über den Ersten Weltkrieg und zum Thema «Mythender Nationen» nach 1945 geplant.
Das Zeughaus soll nach den Worten von Museumsdirektor HansOttomeyer mit der Dauerausstellung auf zwei Etagen ein in Europaeinmaliges Nationalmuseum sein. Das Barockpalais in Nachbarschaft vonSchinkels Neuer Wache und der Staatsoper war für 25 Millionen Eurogeneralsaniert worden. Bereits von 1994 bis 1998 wurden die Fassadenerneuert. Der von Schlossbaumeister Andreas Schlüter entworfeneInnenhof erhielt ein Glasdach.
Im Obergeschoss des Hauptgebäudes soll die Ausstellung von denUrsprüngen der deutschen Geschichte über das Mittelalter bis zu denJahren 1918/19 führen. Im Erdgeschoss wird die Geschichte von derZeit der Weimarer Republik bis zur Gegenwart gezeigt. Das Museumbesitzt fast eine Million Objekte aus den Beständen des früheren DDR-Museums für deutsche Geschichte und aus den Ankäufen der letztenJahre.
Das Zeughaus, von 1695 bis 1706 unter anderem von Johann ArnoldNering, Andreas Schlüter und Jean de Bodt erbaut, war im 18.Jahrhundert die größte Waffenkammer Preußens. Unter Federführung vonKarl Friedrich Schinkel wurde das Arsenal 1815 zum Kriegsmuseumumgebaut. Kaiser Wilhelm I. erklärte das Zeughaus zur «Ruhmeshalle»der Armee. Im Zweiten Weltkrieg wurde der Barockbau bis auf dieFassaden zerstört und in der DDR als Geschichtsmuseum wiederaufgebaut. Das heutige Deutsche Historische Museum ist eineBundeseinrichtung.