Harrison Ford Harrison Ford: «Indiana Jones» lässt mit 65 noch mal die Peitsche knallen

Berlin/ddp. - Etwa,als er seinen Sternenkrieger Han Solo nach der verzweifeltenLiebesbeichte von Prinzessin Leia ein unmögliches «Ich weiß»entgegnen ließ. Oder die beeindruckenden Schwertkampfkünste einesGegners als Schatzsucher Indiana Jones mit einem ungeduldigen Schussaus der Hüfte abrupt beendete. In den vergangenen Jahren ist der Ruhmeines der größten Kassenmagnete Hollywoods zwar merklich verblasst.Das Comeback ist dafür umso aufregender: 18 Jahre nach seinem letztenAuftritt als Indiana Jones steht Ford wieder mit Schlapphut undPeitsche vor der Kamera.
Lange drumherum reden war noch nie nach Fords Geschmack. Weil erwährend des Studiums seine Leidenschaft für die Schauspielereientdeckt hatte, verließ er die Universität kurzerhand wenige Tage vorder Abschlussprüfung. Eine Entscheidung, die sich bezahlt machensollte. Bislang haben alle Filme Fords in den USA rund 2,3 MilliardenEuro eingespielt - nach Eddie Murphy und Tom Hanks die höchsteKassenbilanz. Allerdings haben seine Kollegen auch mehr Filmegedreht.
Den Grundstein für seine Karriere hatte der gelernte Schreiner1977 mit einer Rolle gelegt, die bis heute sein Image bestimmt. AlsHaudegen mit großer Klappe und dem Herzen am rechten Fleck bewahrteer Lucas in «Krieg der Sterne» vor allzu staatstragendem Ernst. Witzund Straßenschläue waren es auch, die ihn drei Jahre später als«Jäger des verlorenen Schatzes» endgültig zum Star machten.
Für seine Regisseure war Ford aber nicht gerade pflegeleicht. DasZerwürfnis mit Ridley Scott während des Drehs zum erst später zumKlassiker avancierten Science-Fiction-Film «Blade Runner» (1982) istlegendär.
Neben der Vollendung der «Star Wars»- und «IndianaJones»-Trilogien in den 80er Jahren trieb Ford seine Karriere auchjenseits des Blockbustergeschäfts voran. In «Der einzige Zeuge»tauchte er in die stille Welt der Amish ein und wurde zum bislangeinzigen Mal 1986 für einen Oscar nominiert.
In der Folge ließ es Ford dafür umso stärker krachen, etwa alsAgent Jack Ryan, als Dr. Richard Kimble «Auf der Flucht» und 1997 alswehrhafter US-Präsident in «Air Force One».
Danach begann Fords Stern jedoch zu sinken. Als romantischenHelden («Sabrina») oder Bösewicht («Schatten der Wahrheit») wollteihn das Publikum nicht sehen.
Mehr Schlagzeilen machte Ford in den vergangenen Jahren mit seinemPrivatleben. 2001 hatte seine zweite Ehefrau, die DrehbuchautorinMelissa Mathison («E.T.»), die Scheidung eingereicht, die ihnangeblich 62 Millionen Euro gekostet haben soll. Seit fünf Jahren istder Umweltschützer und Kriegsgegner mit Serienstar Calista Flockhart(42, «Ally McBeal») zusammen, Heiratsgerüchte haben sich bislang abernicht bewahrheitet.
Zu dem privaten Glück soll sich nun auch wieder der beruflicheErfolg gesellen. Über ein Vierteljahrhundert nach seinem erstenAuftritt als Indiana Jones steht Ford derzeit wieder in seinerParaderolle für Spielberg vor der Kamera.