Gründer des Glastonbury-Festivals geehrt
Cannes/dpa. - Der Gründer des Glastonbury-Festivals, Michael Eavis, ist für sein ökologisches Engagement mit dem Green World Award der Musikmesse Midem ausgezeichnet worden.
Das Festival im Südwesten Englands ist mit bis zu 180 000 Besuchern eines der größten Musik-Ereignisse der Welt. «Wir haben von Anfang an darauf geachtet, die Umwelt nicht zu stark zu belasten, schließlich findet das Festival auf unserer Farm statt», sagte Eavis (73) in Cannes. 1970 veranstaltete er das erste Musikfest auf dem Gelände der «Worthy Farm», die seit 150 Jahren im Besitz der Familie ist.
Die Hälfte des Abfalls der Besucher wird recycelt, das Geschirr ist biologisch abbaubar und das Besteck aus Holz, die Duschen werden über Solaranlagen betrieben, wie die Midem aufzählte. «Die gesamten Essenreste werden zu Dünger verarbeitet. Wir mussten in den vergangenen fast 40 Jahren nie chemischen Dünger für die Farm verwenden», ergänzte der 73-Jährige. Immerhin produziere die Milchfarm mit 400 Kühen jährlich zehntausende Liter Milch, sei also ein echter Wirtschaftsbetrieb. Darüber hinaus sei es ein Ziel des Festivals, jedes Jahr soziale oder ökologische Projekte mit rund zwei Millionen Pfund zu unterstützen.
Ein besonderer ökologischer Clou gelang im vergangenen Jahr: Weil viele tausende Besucher ihre Zelte einfach auf dem Gelände zurücklassen, verteilte das Festival erstmals biologisch abbaubare Zeltheringe - eine Million Stück. «So können sich die Kühe, die später auf der Wiese grasen, nicht mehr an den Metallheringen verletzen», erklärte Eavis. Außerdem sammeln die Macher die zurückgelassenen Gummistiefel der häufig im Regen feiernden Besucher ein und schicken sie in Entwicklungsländer: «Das war eine Ladung von sieben Tonnen beim letzten Mal.»