Große Gotik-Schau endet mit 60 000 Besuchern
Magdeburg/dpa. - Rund 60 000 Besucher aus dem In- und Ausland seien gekommen, was «sehr positiv» zu bewerten sei, sagt der Leitende Direktor der Magdeburger Museen, Matthias Puhle. Das große Interesse mache deutlich, dass es in der Stadt «eine der ersten Adressen für Geschichtsausstellungen» gebe. «Man hat registriert, dass der erste gotische Dom auf deutschem Boden in Magdeburg steht.»
Dieses mächtige Gotteshaus prägt seit Jahrhunderten das Stadtbild. Sein 800. Jubiläum in diesem Jahr war für das Museum der Anlass, die Gotik-Schau auf die Beine zu stellen. «Sachsen-Anhalt hat in den vergangenen Jahren mit vielfältigen Aktivitäten auf sich als Kernland deutscher und europäischer Geschichte aufmerksam gemacht», teilt Kultus-Staatssekretär Valentin Gramlich (CDU) mit. Große Ausstellungen könnten dazu beitragen, das Geschichtsbewusstsein der Bevölkerung weiter zu entwickeln. «Die Historie von Sachsen-Anhalt wird zunehmend zu einem wichtigen Wirtschaftsfaktor für das Land.»
Dass dieses Potenzial genutzt werde, sei unübersehbar, meint auch Puhle. Der Anteil des Museums sei nicht unbedeutend. So habe die aktuelle Schau nicht nur Menschen aus Deutschland, sondern auch aus Dänemark, den Niederlanden und Polen angezogen. «Ich glaube, dass die Bemühungen Früchte tragen, wir aber noch lange nicht am Ziel sind.» Geschichtsausstellungen wirkten aber nicht nur nach außen. Auch wenn nicht alle Sachsen-Anhalter mit historischen Details vertraut seien, konnten sie spätestens nach der gleichnamigen Landesausstellung 2001 mit Stolz sagen: «Wir sind die Stadt Ottos des Großen.»
Er selbst habe zahlreiche Gruppen durch die Gotik-Ausstellung geführt, sagt Puhle. Die Besucher hätten immer wieder Einzelheiten zum Dom und zum Editha-Sarg hören wollen. Dieser etwa 70 Zentimeter lange Blei-Sarkophag, in dem vermutlich die Gebeine der Königin Editha (910-946) lagen und dessen Fund 2008 für Furore sorgte, ist zusammen mit der Heidelberger Bilderhandschrift des «Sachsenspiegels» eines der wichtigsten Ausstellungsstücke. Ein Termin für die nächste Landesausstellung steht schon fest: Im Jahr 2012 will sich das Museum nach Angaben Puhles der Geschichte des Kaisertums von Caesar bis Otto widmen.