Grammy-Verleihung Grammy-Verleihung: Aufregung um Rapper Eminem
Los Angeles/dpa. - Inzwischen schaltete sich sogar die Ehefrau des US- Vizepräsidenten Dick Cheney in die Debatte ein. In einem CNN- Interview forderte sie Elton John auf, nicht gemeinsam mit dem Rapper aufzutreten. Die britische Schwulen-Ikone hatte den Auftritt bei der Grammy-Verleihung als Geste der Versöhnung mit Eminem angekündigt, der in seinen Texten auch Homosexuelle verunglimpft.
«Elton John war doch immer so gut in der Vergangenheit, als er sich für die Gleichberechtigung von Schwulen einsetzte», sagte Lynne Cheney. Eminem hingegen sei ein Mann, «der darüber spricht, seine eigene Mutter zu ermorden», sagte sie. «Er spricht über die Ermordung von Frauen im Allgemeinen. Er spricht darüber, wie man sie ganz langsam tötet, so dass man ihre Schreie für lange Zeit hören kann».
Der Präsident der National Academy for Recording Arts & Sciences (NARAS), Michael Greene, verteidigte erneut die Nominierung der Eminem-CD «The Marshall Mathers LP» für das «Album des Jahres». «Die Kunst ist frei», sagte Greene. Er rief zur Toleranz auch gegenüber Eminem auf. Sie werde auch helfen, dass Schwule in der Gesellschaft toleriert werden.
Dagegen erklärte der prominente kalifornische Schwulen- Fürsprecher Robin Tyler, der gemeinsame Auftritt von Elton John und Eminem sei nicht nur «eine Beleidigung jeder Lesbe und jedes Schwulen, sondern auch jeder bisexuellen Person und jeder Frau, die Gewalt erlitten hat». Wenn Elton John Eminem einen Versöhnungskuss gebe, dann sei dies so «als wenn Barbra Streisand Eva Braun küssen würde».