Goldfrapp wieder im Elektropop-Modus

Berlin - Bei Goldfrapp kann man sich auf eine Konstante verlassen: Die Platten des britischen Popduos folgen seit 17 Jahren einer stilistischen Zickzacklinie, keine klingt wie der direkte Vorgänger. Das ist nun auch bei „Silver Eye” so, dem siebten Studioalbum von Alison Goldfrapp und Will Gregory.
Klang der Vorgänger „Tales Of Us” (2013) noch wie ein nachtschwarzer Traum aus gehauchten Songwriter-Harmonien und sinfonischen Cinemascope-Arrangements, so wirft Gregory nun wieder die Sequencer an. „Anymore”, „Systemagic”, „Everything Is Never Enough” oder „Ocean” drängen auf den Dancefloor - auch wenn die Klanggemälde und Großraumdisco-Beats angesichts jüngerer Elektropop-Damen wie Julia Holter oder FKA Twigs eher betulich und auch etwas altmodisch wirken.
Aber Goldfrapp ist nun mal ein Bandprojekt, das seit dem formidablen Debüt „Felt Mountain” (2000) schon viel Zeit im Business hinter sich hat und wohl auch ganz bewusst nicht mehr auf jeden Zug aufspringt. Zumal die so metallisch-kühle wie sinnlich-schöne Stimme der 50-jährigen Alison Goldfrapp ohnehin ein Alleinstellungsmerkmal ist.
„Silver Eye” wurde in Dallas und London von den angesagten Produzenten John Congleton und Bobby Krlic produziert. Wie schon andere Goldfrapp-Werke zuvor hat auch dieses textlich eine Art roten Faden: Der Titel ist eine Umschreibung des Mondes, und um dieses „Silberauge” am Himmel geht es dann auch in mehreren Tracks.
„Wir haben es nie gemocht, uns zu wiederholen”, sagt Alison Goldfrapp. „Fans, die uns treu bleiben, mögen diese Idee und sind immer aufgeregt, weil sie nicht ganz wissen, was als nächstes kommt.” Nach den aktuellen Maschinen-Grooves dürfte es - wenn das Duo bei seiner Linie bleibt - auf dem nächsten Album also wieder folkig-verträumt zugehen. (dpa)