Geschichte und Literatur: Geschichte und Literatur: Tilo Freiherr von Wilmowsky erhält Bücher zurück

Halle/MZ/hk. - Rund 1 300 Bücher einer einst 8 000 Bände umfassenden Bibliothek kann Wilmowsky in Halle im Empfang nehmen - der Enkel des einstigen Gutsbesitzer ist der erste, der von einem gemeinsamen Projekt des Landesverwaltungsamtes und der Universitäts- und Landesbibliothek (ULB) in Halle profitiert. Seit Anfang dieses Jahres durchforsten zehn Mitarbeiter der beiden Einrichtungen tausende Regalmeter Bücher auf Hinweise zu ihren früheren Besitzern. Für Wilmowsky ist die Rückgabe "ein Stück Selbstverständlichkeit".

Für die Bibliothek hingegen ein herber Verlust. Vor allem im Internationalen Zentrum für die Erforschung der europäischen Aufklärung stehen Werke von einzigartigem historischen und wissenschaftlichen Rang, auf die Alteigentümer ihren Anspruch angemeldet haben. "In dem wir einen Antrag auf Nießbrauch gestellt haben, versuchen wir den Verlust ein wenig zu minimieren", erklärte Projektleiterin Christine Eichhorn-Berndt.

Für Tilo Wilmowsky ist das kein Problem: 60 Jahre lang habe er nicht einmal zu hoffen gewagt, dass die Bücher noch existieren. "Wenn sie jetzt weitere zehn Jahre für die Forschung genutzt werden, ist das völlig in Ordnung", so Wilmowsky.