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Geschichte Geschichte: Raubkunst-Verdacht bei Gemälde aus Bundespräsidialamt

20.02.2007, 17:33

Berlin/dpa. - Die endgültige Entscheidung über das weitere Schicksaldes Gemäldes liege daher nicht mehr beim Bundespräsidenten, sagteeine Sprecherin des Bundespräsidialamtes am Dienstag zu einementsprechenden Bericht der Zeitschrift «Cicero».

Danach hing das Bild «Fiat Justitia» aus dem Jahr 1857 von demBiedermeier-Maler Carl Spitzweg bis zum Jahr 2006 in der Bonner VillaHammerschmidt. Das Kunstwerk habe ursprünglich dem jüdischen KaufmannLeo Bendel gehört, der 1940 im Konzentrationslager Buchenwald umsLeben kam. Die nach dem Krieg von seiner Witwe gegenüber Deutschlandbeantragte Wiedergutmachung sei auf Grund mangelnder Dokumenteabgelehnt worden, heißt es in dem Bericht. 1949 sei «Fiat Justitia»von den Alliierten dem Bundesfinanzvermögen übertragen und 1961 demBundespräsidialamt übergeben worden.

Die Nachforschungen eines Historikerteams im Auftrag von BendelsErben hätten jetzt belegt, dass der Vermögensverlust durch dieVerfolgung bedingt gewesen sei. Im Mai 2006 sei dasBundespräsidialamt informiert und das Bild aus dem Sammlungsbestandentfernt worden, schreibt «Cicero» weiter.