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Georgien Georgien: Tausende Beutekunst-Bücher im Kaukasus entdeckt

09.07.2008, 20:57

Leipzig/Halle/dpa. - In einem bunkerähnlichen Gebäude in Tiflis(Georgien) befänden sich mehrere tausend, teils uralte Bücher ausDeutschland von unschätzbarem Wert, teilte der MDR am Mittwoch mit.Darunter seien auch Bände aus der Leopoldina in Halle (Sachsen-Anhalt). Rund 7000 wertvolle Werke aus dieser Akademie-Bibliothekhatte die damalige Rote Armee nach dem Ende des Zweiten Weltkriegesbeschlagnahmt und in die Sowjetunion gebracht. In Tiflis habe dasFernsehteam außerdem Bücher aus Leipzig, Jena, Berlin und Magdeburggefunden. Das Magazin «Artour» berichtet am Donnerstag über den Fund.

Die Werke aus den Jahren 1477 bis 1940 sind nach Angaben des MDRin einem extrem schlechten Zustand. Sie hätten feuchte Seiten undseien mit Schimmelpilzen überzogen. Die sogenannte Beutekunst sei1945 zunächst in das damalige Leningrad und später in dieUniversitätsbibliothek in Tiflis gebracht worden. Seit 1986 befindensie sich den Recherchen zufolge in einem «Geheimarchiv». «Wir wusstenbis 2006/07 selbst nichts von diesem Archiv», sagte dieChefbibliothekarin Tamar Nemsicveridze dem Sender. Der ehemaligeDirektor habe das Geheimnis mit ins Grab genommen.