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George Clooney George Clooney: Der «Sexiest Man Alive» wird 50

Von Barbara Munker 05.05.2011, 06:06
Sexy, charmant, engagiert: Der Alleskönner George Clooney wird 50.
Sexy, charmant, engagiert: Der Alleskönner George Clooney wird 50. ANSA FILE

Los Angeles/dpa. - Mit dem Arztlächeln, das George Clooney in derHit-Serie «Emergency Room - Die Notaufnahme» aufsetzte, nahm er inHollywood die erste Hürde. Das charmante Grinsen stand ihm auch alslässiger Edelganove Danny Ocean in der «Ocean's»-Trilogie gut zuGesicht. Damit verführte er Catherine Zeta-Jones als Scheidungsanwaltin «Ein (un)möglicher Härtefall». Auch Vera Farmiga war seinem Charmein «Up in the Air» schnell erlegen.

Clooney, der am 6. Mai seinen 50. Geburtstag feiert, wurde gleichzweimal von der US-Zeitschrift «People» zum «sexiest man alive»gekürt: 1997, als er noch als «ER»-Arzt den Puls der Zuschauerinnenin die Höhe trieb, und vor fünf Jahren, als schon die ersten grauenHaare kamen. Doch seine Eitelkeiten hat der Schauspieler längstabgelegt.

Einen Oscar als bester Nebendarsteller gewann Clooney alsCIA-Agent mit Bart und Bauch: Für den Polit-Thriller «Syriana»(2006) legte er 15 Kilogramm zu, ließ sich einen Vollbart wachsenund den Haaransatz zurücksetzen.

In Quentin Tarantinos Kult-Horrorfilm «From Dusk Till Dawn»feierte Clooney 1995 als Räuber und Mörder auf der Leinwand seinenEinstand. Zwei Jahre später hob er als Bruce Wayne in «Batman &Robin» ab, doch für ihn war das eine Bruchlandung.

Nie mehr einen Gummianzug mit falschen Brustwarzen tragen - dasschwor sich Clooney nach Abschluss seines Batman-Films. «Den Film zupromoten war peinlich. Aber dann habe ich mir gesagt, ich habe jetztgenug Geld auf dem Konto, es gibt keinen Grund mehr, einen Film zumachen, den ich nicht wirklich machen will.»

Clooney suchte sich Top-Regisseure aus. «Out of Sight» (1998) warsein erster von insgesamt sechs Filmen mit Steven Soderbergh. VonTerrence Malick erhielt er in dem Kriegsdrama «Der schmale Grat» eineNebenrolle. Die Coen-Brüder setzten ihn in der Südstaaten-Odyssee «OBrother, Where Art Thou?» (2000) als entflohenen Sträfling ein,Wolfgang Petersen vertraute ihm die Rolle des Schiffskapitäns derAndrea Gail in dem Katastrophenfilm «Der Sturm» an.

Danach nahm Clooney selbst das Regie-Ruder in die Hand. Mit seinemDebütfilm «Geständnisse - Confessions of a Dangerous Mind» (2002) ,eine Mischung aus Spionage-Thriller und TV-Satire, gelang ihmtatsächlich «intelligente Unterhaltung».

Mit seinem zweiten Film «Good Night, and Good Luck» (2005) wurdeer politisch. Der halbdokumentarische Schwarz-Weiß-Film schildertden Kampf eines legendären TV-Moderators gegen die Hatz aufKommunisten im Amerika während der McCarthy-Ära. «Ich möchteProjekte machen, über die man debattieren kann», sagte derFrauenschwarm in einem Interview. Es sei an der Zeit, dass dieUnterhaltungsindustrie wieder Fragen stellt.

Mit seiner offenen Kritik am Irak-Krieg hatte sich Clooney damalslängst als einer der ultra-liberalen Hollywood-Prominenten geoutet.«Ich werde das Wort "liberal" so laut und so oft wie möglich sagen»,versicherte Clooney, der sich darüber empörte, dass «liberal» imkonservativen Amerika zu einem Schimpfwort mutiert sei. Sein VaterNick Clooney, ein Fernsehjournalist, habe ihn zum kritischen Denkenerzogen.

Für sein «humanitäres und soziales Engagement» wurde Clooney imvorigen Jahr mit einem Ehren-Emmy ausgezeichnet. Er packte tatkräftigmit an, Millionenspenden für die Opfer des Erdbebens auf Haiti zusammeln. Er wirkte bei Hilfsaktionen nach der Tsunami-Katastrophe imJahr 2004 und nach Hurrikan «Katrina» mit.

Der Schauspieler reiste auch wiederholt in die westsudanesischeKrisenregion Darfur, um auf Menschenrechtsverletzungen aufmerksam zumachen. Dort richtete er im Januar mit der UN-Agentur UNOSAT eineSatellitenüberwachung ein, um mögliches Kampfgeschehenaufzuzeichnen. «Wir sind die Anti-Genozid-Paparazzi», erklärteClooney dem Nachrichtenmagazin «Time». «Wir schenken ihnen dieAufmerksamkeit, mit der ich als Promi gewöhnlich leben muss.»

Seit knapp zwei Jahren sind die Paparazzi hinter Clooney undseiner italienischen Model-Freundin Elisabetta Canalis (32) her.Zuvor war Hollywoods begehrtester Junggeselle mit der Kellnerin SarahLarson liiert, kurz auch mit seiner Kollegin Renée Zellweger.Hartnäckig betont Clooney, dass er für die Ehe nicht geschaffen sei.Das hat er nur einmal versucht, von 1989 bis 1993 mit derSchauspielerin Talia Balsam. Da kannte ihn noch kaum jemand.

Die Rolle des einsamen Singles scheint ihm zu liegen. Im vorigenJahren mimte er in dem Thriller «The American» einen alterndenKiller, der sich in ein kleines italienisches Bergdorf zurückzieht.In «Up in the Air» spielte er den Vielflieger Ryan Bingham, der aufHotels und Flughäfen steht. Damit verdiente sich Clooney seine zweiteOscar-Nominierung als bester Hauptdarsteller, die erste gab es für«Michael Clayton» (2008). In dem clever konstruierten Justiz-Thrillerwird Clooney zum frustrierten Anwalt - geschieden, versteht sich.

Zurzeit ist Clooney mit seiner dritten Regiearbeit beschäftigt.In dem Politdrama «Ides of March» tritt er selbst als liberalerPräsidentschaftskandidat auf, der im Wahlkampf Opfer von Intrigenund schmutzigen Tricks der gegnerischen Seite wird. Vorlage ist dasTheaterstück «Farragut North» von Beau Willimon, der 2004 für denUS-Demokraten Howard Dean tätig war. «Intelligente Unterhaltung» -ganz nach Clooneys Geschmack.