Fünf Jahre Holocaust-Mahnmal in Berlin
Berlin/dpa. - Das Holocaust-Mahnmal in Berlin wird am 10. Mai fünf Jahre alt. Der amerikanische Architekt Peter Eisenman, der das gigantische Stelenfeld im Herzen der Stadt gemeinsam mit dem Bildhauer Richard Serra entworfen hatte, zog jetzt eine positive Bilanz.
«Das Denkmal hat seinen Platz im Bewusstsein und im Unterbewusstsein der Deutschen gefunden», sagte Eisenman in Berlin. «Ich glaube, es hat einen Anteil daran, dass die Deutschen ihr Erinnerungsvermögen wiedergewinnen.»
Das Mahnmal erinnert an die rund sechs Millionen Juden, die dem Völkermord der Nationalsozialisten zum Opfer gefallen sind. Schätzungsweise acht Millionen Menschen haben das Gedenkfeld nahe dem Brandenburger Tor seit seiner Eröffnung am 10. Mai 2005 besucht. «Wie es alles in allem von den Menschen angenommen wird, berührt mich sehr», sagte die Initiatorin Lea Rosh.
Bundestagspräsident und Kuratoriumschef Norbert Lammert zollte ausdrücklich auch den früheren Kritikern Respekt, von denen viele ihre Vorbehalte inzwischen revidiert hätten. «Der Umgang mit dem Denkmal hat sich in einer so selbstverständlichen Weise in das Leben und die politische Kultur dieses Landes eingefunden, dass wir nur dankbar und glücklich sein können», sagte er.
Zum Jubiläum öffnet am 5. Mai eine Ausstellung, die an das 20-jährige Engagement der Bürgerinitiative um Lea Rosh für das Projekt erinnert. Der Bundestag hatte den Bau 1999 beschlossen, ab 2003 wurde er umgesetzt.